Weitere Verfahren

Wenige Tage nach dem skandalösen Urteil im Prozess gegen den Ölmilliardär Michail Chodorkowski kündigte Russlands stellvertretender Generalstaatsanwalt, Wladimir Kolesnikow, gegenüber dem TV-Sender NTW die Eröffnung weiterer Verfahren gegen Superreiche an: „Diese Angelegenheit, das kann ich schon sagen, wird nicht die letzte gewesen sein. Wir haben noch einige Sachen im Köcher.“ Kolesnikow hat sich als krachlederner Jurist in Moskau längst einen Namen gemacht. Schon vor dem Yukos-Prozess beklagte er, dass das Gesetz im Falle Chodorkowski leider nur eine Höchststrafe von zehn Jahren vorsehe. Für den ehemaligen stellvertretenden Innenminister stand von vornherein die Schuld des Angeklagten fest. Mit der Unschuldsvermutung bei jedem Angeklagten gibt sich dieser Schlag uniformierter Juristen gar nicht erst ab. Ob der Drohung Taten folgen, wird sich zeigen. khd