brief des tages
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Arbeitspflicht für Asylsuchende

„Dumm und grausam“, taz vom 13. 10. 23

Die Abschottung des deutschen Arbeitsmarktes für Migranten ist und war immer ein schwerer Webfehler unserer Flüchtlingspolitik. Dies war immer diskriminierend und entwürdigend.

Eine Pflicht zu arbeiten und/oder zu lernen kann eine große Hilfe sein, den Eintritt in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, der zugleich Schlüssel für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist.

Die Abschottung vom Arbeitsmarkt verhindert Integration und Anerkennung. Hört man Herrn Habeck reden, dann klingt das nach Fortschritt in die richtige Richtung. Diese Chance besteht. Ob das Ganze in der Praxis diskriminierend oder Integration fördernd wird, ist keineswegs entschieden, auch wenn im politischen Diskurs derzeit die üblen Populisten vorherrschen.

Von menschenunwürdiger Zwangsarbeit zu schreiben macht die Gemeindearbeiter, die das letztlich umsetzen müssen, von vornherein zu Sklavenhaltern. Das geht an der Realität vorbei.

Burkhart Braunbehrens, Ebertsheim