WISSENSCHAFTSBETRUG
: Klonforscher soll vier Jahre in Haft

SEOUL | Der umstrittene südkoreanische Klonforscher Hwang Woo Suk soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft wegen Betrügereien vier Jahre lang ins Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft begründete ihre Forderung vor einem Gericht in Seoul unter anderem damit, dass Hwang die Konten von Freunden benutzt habe, um für seine Forschung vorgesehene staatliche Fördergelder und private Spenden zu veruntreuen. Hwang steht wegen Betrugs, Veruntreuung und Verstößen gegen ethische Normen vor Gericht. Der Wissenschaftler hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Nach dem Abschlussplädoyer der Staatsanwaltschaft soll die Verteidigung voraussichtlich im September ihr Plädoyer halten. Hwang hatte 2004 für Aufsehen gesorgt, als er in einer im renommierten Wissenschaftsmagazin Science veröffentlichten Studie behauptete, er hätte aus einem geklonten menschlichen Embryo Stammzellen gewonnen. Ein Jahr später gestand der Forscher, die Resultate gefälscht zu haben. Die südkoreanische Regierung verbot dem bis dahin gefeierten Wissenschaftler nach Auffliegen des Betrugs die Forschung mit menschlichen Stammzellen. (afp)