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: So viel Liebe für Thomas Bach

Beliebt: IOC-Boss Thomas Bach  Foto: dpa

Nein, das wird Thomas Bach doch nicht machen. Das wäre ja gegen die Regeln. Das wäre ja beinahe so, wie es Wladmitr Putin gemacht hat, der russische Präsident, oder Xi Jinping, der chinesische Staatschef. Die sind immer noch im Amt, obwohl das nach den Regeln, die galten, als sie an die Macht gekommen sind, gar nicht möglich gewesen wäre. Aber das sind ja Alleinherrscher, Diktatoren, keine Sportführer wie der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees. Bach redet ja auch so gerne von „GoodGovernance“. Danach käme eine dritte Amtszeit sowieso nicht in Frage.

Oder will er doch weitermachen? Was soll man auch tun, wenn man derart geliebt wird von anderen Funktionären, dass es denen gegenüber fast schon unfair wäre, nicht weiterzumachen nach zwölf Jahren im Amt. Bei der bis Sonntag laufenden IOC-Session im indischen Mumbai haben sich jedenfalls die IOC-Mitglieder Mustapha Berraf (Algerien), Luis Mejía Oviedo (Dominikanische Republik) und Aïcha Garad Ali für einen Verbleib Bachs im Amt ausgesprochen. Und der? Hat jedenfalls nicht widersprochen. Hat sich gefreut. „Ich möchte mich erst mal sehr herzlich für die Worte der Unterstützung bedanken“, sagte er. Und ganz bescheiden fügte er hinzu, dass dies sicher nicht für ihn allein gelte, sondern „für uns alle“. Denn das IOC sei eine Einheit und nur als Einheit glaubwürdig. Und so weiter. Und wer ist wohl verantwortlich für diese schöne Einigkeit? Darüber wird das IOC vielleicht schon auf der nächsten Session 2024 in Paris entscheiden. Für eine Amtszeitverlängerung braucht es eine Satzungsänderung. Wenn es weiter nichts ist. (arue)