„Das passt gut“

Willi Pramann Abstrakte Kunst für ein konkretes Projekt: das „BlauHaus“ der Blauen Karawane

■ 65, arbeitet sowohl als niedergelassener Psychiater als auch bei der „Blauen Karawane“ und löste in den 80er Jahren die Anstalt Kloster Blankenburg mit auf.

taz: Herr Pramann, was haben die Bilder Ihres Vaters Willi mit dem „BlauHaus“ zu tun?

Klaus Pramann: Bevor mein Vater Kunstdozent und Professor wurde, war er es gewohnt, das Leben mit sehr wenig Geld zu planen. Insofern passt es gut, wenn uns seine Kunst jetzt bei der Finanzierung eines Wohn- und Lebensprojekts für 64 Menschen hilft, die aus sehr gemischten Verhältnissen stammen.

Zur Vernissage hat sich auch die Finanzsenatorin angekündigt. Beteiligt sich Bremen an den 2,5 Millionen Euro, die zur Finanzierung eines „BlauHaus“ in der Überseestadt noch fehlen?

Frau Linnert kann ja kein Geld mitbringen, aber es sind diverse Fördermöglichkeiten im Gespräch, unter anderem aus dem Wohnraumförderprogramm.

Ein inklusives Projekt in einer exklusiven Lage wie der Hafenkante ist leider keine Selbstverständlichkeit ...

Aber nun ist die anfängliche „Luftnummer“ sehr konkret geworden. Wir haben viel Unterstützung, unter anderem durch die Klaus Hübotters Wohnungsbau GmbH, und wollen kommendes Jahr mit dem Bau beginnen.

Ihr Vater starb 2006 – gab es die „BlauHaus“-Idee damals?

Ja – und er war ausdrücklich damit einverstanden, sein umfangreiches Werk dafür einzusetzen. Er stand noch mit 95 Jahren im Atelier und hätte es sehr passend gefunden, dass das Vernissage-Publikum im Foyer der Kassenärztlichen Vereinigung ein sehr gemischtes sein wird.

Interview: HENNING BLEYL

„Der Einfall lässt sich nicht kommandieren“ – Vernissage Willi Pramann: 16 Uhr, KVB, Schwachhauser Heerstraße 26/28