meinungsstark
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Freiheit von künstlicher Schönheit

„Muss sie? Soll sie? Kann sie?“, wochentaz vom 30. 9.–6. 10. 23

Bei der Diskussion, wie frei die eine oder der andere ist, sich für verschiedene Schönheitsmaßnahmen zu entscheiden, sollte man folgenden Aspekt nicht vergessen: Von welchen Produkten und Menschen mache ich mich mit meiner Nachfrage abhängig? Wie nachhaltig wird das alles für mich und Millionen anderer Personen her- und bereitgestellt? So führt das Färben der Haare alleine zu tonnenweise zusätzlichen Plastikflaschen und verschmutzt beim Ausspülen kostbares Trinkwasser. Botox wird laut der Firma Belladerma (Botox Center) in Produktionskomplexen hergestellt, die wegen Ihrer hohen Gefährlichkeit für die Allgemeinheit hermetisch abgesichert sind und umfassender und regelmäßiger Kontrolle bedürfen. „Ich brauche das nicht“ sagen zu können, ist auf jeden Fall ein großes Stück Freiheit. Katharina Piepho, Ostfildern

Verdrängung von Tod

„Muss sie? Soll sie? Kann sie“, wochentaz vom 30. 9.–6. 10. 23

Liegt nicht vielleicht der ständigen Bearbeitung unserer äußeren Erscheinung die Verdrängung des Älterwerdens und damit letztlich die Verdrängung vom Tod zugrunde? Warum soll es Feministinnen da anders gehen als Frauen, die sich in Mustern einer patriarchalischen Gesellschaft verhalten? Oder vielen Frauen, die sich keiner der beiden Gruppen zugehörig fühlen. Karin Zimmermann, Brachbach

Heute einheitliches Schönheitsideal?

„Es gibt keinen ‚natürlichen‘ Zustand“, wochentaz vom 30. 9.–6. 10. 23

Großartig sachlicher Artikel. Ich bin nur der Meinung, daß Authentizität insofern ein Wert ist, als ich heute die Beobachtung mache, dass junge Leute ein sehr einheitliches Ideal haben, wogegen früher, gerade in der Pubertät, das individuelle „Auffallen“ gefeiert wurde. Wahrscheinlich existiert beides schon immer parallel. Jan Albers, München

80 Jahre Radfahren und Philosophie

„Das Leiden macht den Sport interessant“, wochentaz vom 30. 9.–6. 10. 23

Ich fahre jetzt schon fast 80 Jahre lang Rad und beschäftige mich ebenfalls mit Philosophie. Aber Ihre Schlussfolgerung, dass Philosophie zu intellektuell sei und nichts brächte, teile ich nicht. Dagegen stimme ich Ihnen zu, dass die meisten Philosophen zu weit weg von der Realität sind. Sie könnten doch vermitteln, dass je­de*r Einzelne zu unserem gemeinsamen Schicksal beiträgt. Die Philosophie als Königin der Wissenschaften und ihre Vertreter in der Politik könnten uns vielleicht helfen. Dietrich A. Strohmaier, Quierschied

Sensationell!

„Eine Oper der Multitude“, wochentaz vom 30. 9.–6. 10. 23

Ich bin in meinem 68-jährigen Leben nicht oft in der Oper gewesen. Also las ich den Artikel über Milo Raus Inzenierung „La clemenza di Tito“ eher zufällig. Aber was für ein Erlebnis. Mit welch grandioser Argumentation Andreas Fanizadeh den intellektuellen und gesellschaftlich relevanten Leitfaden von Raus Umsetzung der Mozartoper, inklusive seines praktischen Vorgehens, beschreibt, ließ mir nach dem letzten Satz Schauer über den Rücken laufen. Sensationell!! Jens Husfeld, Hamburg