brief des tages
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Friedensdienst/Aktion Sühnezeichen

„Das Leben nach der Bombe“, taz vom 19. 9. 23

Ein sinnvolles, auf Frieden durch Gewaltfreiheit orientiertes Leben führen, ist die überzeugende Antwort von Daniel Gaede auf den erlebten Terroranschlag. Auch Friedensdienstler können Opfer terroristischer Gewalt werden, deren Auswirkungen stets viele Fragen aufwerfen, auch nach Ursachen und Tätern. Das haben befreundete friedensbewegte Menschen damals, 1978, „mitgenommen“. In der Folgezeit sind die Terroranschläge in der Konfliktregion Nahost keineswegs weniger geworden. Deren vermeintliche Bekämpfung durch „Gegenwalt“ zeigt bis heute auch keinerlei Erfolge, eher das Gegenteil. Umso mehr verwundert, dass die Appelle des friedensbewegten Gesprächspartners für Frieden durch friedliche Streitbeilegung und zivile Konfliktbearbeitung angesichts des aktuellen Ukrainekrieges für die Autorin „nicht nachvollziehbar“ sind: Eine redaktionelle Darlegung journalistischer Hoffnung auf positive Wirkung von Gewaltsamkeit – anderenorts, aber ähnlich aussichtslos, den Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt zu durchbrechen.

Günter Knebel, Bremen