Sanierung mikroinvasiv

Wasserwerke renovieren altes Leitungsnetz mit neuem Verfahren, das fast ohne Baustellen auskommt

Hamburg hat sich bereits 1848 eine zentrale Wasserversorgung zugelegt. Entsprechend groß ist heute der Sanierungsbedarf. Um die Nerven der Autofahrer und Passanten zu schonen, sind die Wasserwerke (HWW) jetzt dazu übergegangen, auf die Renovierung der alten Rohre in offenen Baugruben zu verzichten und stattdessen neue Rohre in die Erde zu pressen.

In der Chirurgie würde man das von den HWW angewandte „Spülbohrverfahren“ als „mikroinvasiv“ bezeichnen: Von einer kleinen Grube aus werden die Trinkwasserrohre durch großen Druck auf bis zu 1,5 Kilometern Länge unterirdisch verlegt. Die neue Technik sei „zwischen zehn und 40 Prozent günstiger als die herkömmliche offene Bauweise“, sagt Oskar Kreska, Leiter der Wasserversorgung der HWW. Jährlich investieren die Wasserwerke mehr als 30 Millionen Euro in die Ausbesserung ihres Rohrsystems.

Das Hamburger Wasserleitungsnetz ist immerhin mehr als 5.500 Kilometer lang, erstreckt sich über ein 1.000 Quadratkilometer großes Gebiet und besteht zu fast 90 Prozent aus stabilen, aber auch alten Graugussrohren. Der Rest besteht aus PVC, Stahl oder Faserzement. In den Leitungen bilden sich über die Jahrzehnte dicke Krusten aus Eisen und Mangan. Bei der Sanierung werden diese entfernt und die Rohre mit Zementmörtel ausgekleidet. Knö