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: Deeper wird’s nimmer: Der Detroiter House-Produzent Moodyman spielt mit Band

Moodyman (live): Kenny Dixon Junior, Paul Randolph, Pirahnahead, Andres, Roberta Sweed & Nikki-O. Watergate, Falckensteinstraße 49, Samstag, 11. Juni, 24 Uhr

Kaum einen House-Produzenten umweht eine solche Aura des Geheimnisvollen wie Kenny Dixon Jr. alias Moodyman. Ein einziges Interview mit ihm ist bekannt, seine Tracks bringt er gern doppelt und dreifach heraus, ist eine Platte seines KDJ-Labels einmal ausverkauft, verkauft er oft Monate später unter der gleichen Katalognummer ein ganz anderes Stück – von all den nur einseitig bespielten Raritäten ganz zu schweigen.

Man weiß, dass er aus Detroit kommt, und man weiß, wer seine Freunde sind: Mit einigen von ihnen wird er am morgigen Samstag im Watergate auftreten – hinter einem schwarzen Vorhang, das Mysterium will gewahrt bleiben. Mit einer sechsköpfigen Band wird er kommen, neben anderen zusammen mit Paul Randolph, einem Bassisten, der auch für Amp Fiddler spielt, mit Andres, dem DJ der HipHop-Gruppe Slum Village und selbst ein House-Produzent eigener Klasse, und der Sängerin Roberta Sweed. Kaum jemand durchzieht seine Produktionen so offensiv mit Verweisen auf die afroamerikanische Tradition, kaum ein House-Modell ist so tief durchtränkt von Soul, Funk, Gospel und Jazz wie Moodymans. Deeper wird’s nimmer. Selten tritt er überhaupt auf, es ist sein erster Auftritt in Deutschland.