STREIT UM INTERVIEWS MIT MERKEL UND STEINMEIER IM MDR
: Keine mediale „Extrawurst“ für die Kanzlerin

LEIPZIG | Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat nach Protesten zwei geplante Fernsehinterviews mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier zurückgezogen. Die Terminwahl des Senders sei unglücklich gewesen, so der MDR. Das Merkel-Interview sollte ursprünglich gestern und damit drei Tage vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen gesendet werden, dagegen sollte das Steinmeier-Interview erst am 10. September, also mehr als eine Woche danach, gezeigt werden. Dadurch wäre eine einseitige Beeinflussung der Wahlkämpfe in den beiden MDR-Ländern Sachsen und Thüringen nicht auszuschließen gewesen.

Um den Grundsatz der Chancengleichheit nicht zu gefährden, verzichte der Sender auf die Interviews. Linkspartei und SPD hatten gegen das geplante Merkel-Interview so kurz vor den Wahlen protestiert. „Mit dieser Extrawurst für Angela Merkel drei Tage vor den Landtagswahlen offenbart der MDR, dass er nicht parteipolitisch neutral ist“, so die Fraktionschefs der Linkspartei in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. (afp)