Verdächtige im Wald

Bürger sollen Igel und Maulwurf beschatten

Ab sofort, also unverzüglich, werden die beiden heimischen Racker Igel und Maulwurf im Rahmen eines „deutschlandweiten Monitorings“ des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin unter verschärfte Beobachtung gestellt, ließ dpa verlauten. „Ziel sei es, erstmals flächendeckend belastbare Zahlen zu Igel- und Maulwurf-Beständen zu ermitteln.“ Darüber hinaus soll endgültig geklärt werden, wer dem Maulwurf auf den Kopf gemacht hat und wo der Hase dem Igel „Gute Nacht“ sagt. Auch der zoologische Laie ist angehalten, die beiden Verdächtigen unauffällig in Wald und Flur zu beschatten. „Bürger sind deshalb dazu aufgerufen“, so die Direktive der tierischen Horch-und-Guck-Gesellschaft, „Begegnungen mit den beiden Insektenfresser-Arten“ fotografisch festzuhalten. Die Ergebnisse der Observationen kann man unter dem Decknamen „IM Fauna“ konspirativ in toten Brief- oder Nistkästen entsorgen, aber auch auf der Onlineplattform des Naturschutzbundes Nabu hochladen. Doch zumindest dem berüchtigten Wühl-Agenten unter Tage wird ein hohes Maß an Privatsphäre bei der Drecksarbeit zugebilligt. „Beim Maulwurf reiche die Dokumentation von Hügeln“, erklärt die Meldung. Vielleicht ist aber auch ein Architektur-Bildband der schönsten Haufen geplant.