„Der Gegenpol zu uns“

Pudel Art Basel kämpft gegen Gentrifizierung

ist Booker des Golden Pudel Club und Organisator der Pudel Art Basel. Er hat sich seine Platten früher als Friseur verdient. Foto: Katja Ruge

taz: Herr Köster, die Pudel Art Basel soll ein Kunstmarkt gegen Gentrifizierung sein. Was heißt das konkret?

Ralf Köster: Das heißt, dass 30 Prozent des Erlöses der Auktion an die Anti-Gentrifizierungs-Initiative „Es regnet Kaviar“ gehen, um neue Aktionen und alte Prozesskosten zu finanzieren. Der Rest geht an die Künstler.

Welche Kunstwerke gibt es da zu sehen?

Zum Beispiel hat Michaela Melián, die Sängerin der Band F. S. K., eine investorenkritische Hüpfburg gebaut, die aussieht wie ein schnöder Wolkenkratzer. Und die Video-Künstler „Giraffentoast“ haben uns das Tele-Spiel „Gentrificator I“ gebastelt, bei dem man Harley Davidsons und den Mississippi-Dampfer vorm Pudel Club abschießen kann. Etwa 100 Künstler nehmen teil.

Parallel läuft auch das Subvision Festival in der HafenCity. Was halten Sie davon?

Das Subvision Festival ist der Gegenpol zu uns. Da versucht die Stadt Hamburg, die neue kreative Elite mit subkulturellen Plätzen anzulocken. Das ist genau das, wogegen wir uns wehren: Die Instrumentalisierung von offizieller Seite. Auch bei uns wurde das oft versucht. Wir würden da nie mitmachen.

Pudel Art Basel, Sonntag 15 bis 21 Uhr, Pudel Club