krieg in der ukraine
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Wieder Drohnenangriffe auf Kyjiw

Die ukrainische Hauptstadt Kyjiw ist in der Nacht zum Sonntag nach Angaben der örtlichen Behörden von zahlreichen Drohnen angegriffen worden. Die Luftabwehr habe „mehr als zwei Dutzend“ der unbemannten Flugkörper abgeschossen, teilte der Chef der Kyjiwer Militärverwaltung, Serhij Popko, im Onlinedienst Telegram mit. Insgesamt gab es in der Nacht 32 Angriffe mit Schahed-Drohnen auf die Ukraine, von denen 25 zerstört werden konnten. Die meisten Trümmer seien auf offene und unbebaute Flächen gefallen, erklärte Popko. Jedoch seien mehrere Autos, Fahrleitungen von Bussen und Straßen beschädigt worden. Ein Brand an einem Kyjiwer Wohnhaus konnte rasch gelöscht werden. Eine Person sei verletzt worden, jedoch nicht lebensgefährlich. Zudem entfachten niedergegangene Trümmer den Angaben zufolge ein Feuer im bekannten Sowky-Park. (afp)

Zwei Mitarbeiter von NGOs getötet

Bei einem russischen Angriff in der Ukraine sind nach Angaben einer ukrainischen Nichtregierungsorganisation zwei ihrer ausländischen Mitarbeiter getötet und zwei weitere, darunter ein Deutscher, schwer verletzt worden. Die Organisation Road to Relief hilft beim Abtransport Verwundeter von der Front. Der Van der Organisation mit den vier freiwilligen Helfern sei am Sonntag nahe der Kleinstadt Tschassiw Jar in Donezk von Granaten getroffen worden, habe sich überschlagen und sei in Brand geraten. Wie die Organisation auf Instagram mitteilte, wurde bei dem Angriff ein Kanadier getötet. Ein Deutscher und ein Schwede seien schwer verletzt worden. Das Schicksal der vierten Fahrzeuginsassin, der spanischen Direktorin der Organisation, war zunächst unklar. Die Mitarbeiter der NGO waren auf dem Weg in Außenbezirke der Stadt Bachmut, um zu erkunden, was die Zivilisten dort benötigten. Ukrainische Truppen halten die westlichen Vororte der Stadt, die im Mai nach heftigen Kämpfen weitgehend an die russischen Angreifer fiel. Die Ukrainer haben in der Gegend eine Gegenoffensive eingeleitet. (ap)

Scheinwahlen auch in besetzten Gebieten

Überschattet von Betrugsvorwürfen, hält Russland in Dutzenden Gebieten Regionalwahlen ab. Noch bis zum Sonntagabend konnten Menschen in 22 Gebieten ihre Stimme bei der Gouverneurswahl und in 16 Gegenden bei der Wahl zum Regionalparlament abgeben. Unabhängige Beobachter haben bereits in den ersten Tagen der Abstimmung zahlreiche Verstöße registriert. Die Urnengänge gelten Experten zufolge als die am wenigsten freien seit Beginn der Ära Wladimir Putins in Russland vor rund 24 Jahren. Auch in den vier von Russland annektierten ukrainischen Gebieten Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson hat der Kreml nun Scheinwahlen angesetzt. Die Ergebnisse dieser von der Besatzungsmacht organisierten Urnengänge werden interna­tio­nal nicht anerkannt. (dpa)

Neuer Posten für General Surowikin

Der mehrere Wochen verschollene russische General Sergei Surowikin ist Medienberichten zufolge zum Leiter des Koordinierungsausschusses für Luftverteidigungsfragen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ernannt worden. Die regierungstreue russische Nachrichtenplattform EADaily berichtete darüber am Sonntag mit Berufung auf den Rat der GUS-Verteidigungsminister. Aus dem Kreml gab es zunächst keinen Kommentar zu der Ernennung. Im Angriffskrieg gegen die Ukraine war Surowikin von Oktober 2022 bis Januar 2023 Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine. Er galt als einer der wichtigsten Verbündeten des inzwischen toten Anführers der Wagner-Söldertruppen, Jewgeni Prigoschin. Den Aufstand von Prigoschins Wagner-Truppe Ende Juni verurteilte Surowikin zwar öffentlich, er wurde danach aber nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Mitte August wurde er als Chef der russischen Luft- und Raumfahrttruppen Medienberichten zufolge seines Amtes enthoben. (dpa)