sieben sachen
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iLe machte schon als Teenager unter dem Namen Alias PG-13 HipHop Foto: Eric Rojas

Explizit politisch

Die Sängerin und Komponistin iLe aus Puerto Rico greift mit ihrer Musik auf die Geschichte karibischer Rhythmen zurück und taucht ein in die perkussiven Wurzeln von Bomba und Salsa. Ihr neues Album „Nacarile“ ist explizit politisch und vermischt experimentellen Art-Pop, astrale Synthesizer und Psychedelic mit Bolero, HipHop, Protestsongs und karibischen Volksrhythmen. Es geht um Feminismus, Kolonialismus und das Liebe unter den Bedingungen die Patriacharts.

Gretchen, 15. 9., 19.30 Uhr, Tickets 22 Euro

„Der Übergang“ (DEFA, 1978) war das Spielfilmdebüt des Chilenen Orlando Lübbert Foto: DEFA

Flucht und Exil

Vor 50 Jahren wurde der chilenische Präsident Salvador Allende durch einen Militärputsch unter General Augusto Pinochet gestürzt und ermordet. Das Filmmuseum Potsdam widmet diesem Ereignis mit tiefgreifenden gesellschaftlichen und politischen Veränderungen zwei Filmabende.

„Der andere Blick – Chile 1973“: Filmmuseum Potsdam; 14. 9., 19 Uhr, und 15. 9., 18 Uhr

Um 15 Uhr im Programm: Lavinia & Band (Indiepop) Foto: Lavinia

Großer Kulturbahnhof

Der Sommer hat sich zum Glück noch einmal zurückgemeldet. Denn schon zum 17. Mal lädt das Biesenthaler Straßenmusikfest zu einem kleinen Ausflug ein. Umsonst und draußen. Auf dem Programm steht neben Konzerten mit Bands aus der Region ein kreatives Programm für die ganze Familie mit Kinderflohmarkt, Malen, Holzwerken, Zöpfeflechten, Kinderschminken und vielem mehr. Dazu werden internationale Speisen und Getränke gereicht. Und natürlich Kaffee und Kuchen.

Kulturbahnhof Biesenthal, 9. 9., 14–20 Uhr, bahnhof-biesenthal.de

Nicole Luján und Pauline Weh sind Post Neo Foto: S. Reinich

Kunst in schöner Landschaft

Schon zum achten Mal findet rund um die uckermärkischen Dörfer Fergitz und Pinnow das UM-Festival für zeitgenössische Kunst, Musik und Literatur statt. Diesmal dreht sich unter dem Titel „UM ­CONNECT“ alles um die Einheit in der Trennung und das Verschwimmen von Grenzen. So bringen Thies Mynther und Veit Sprenger mit ihrer Musikmaschine The Cybernetic Nightingale Text und Sound zusammen. In Kollaboration mit Robert Lippok komponiert Zeynep Ayşe Hatipoğlu elektronisch-akustische Improvisationen. Das Newcomerduo Post Neo erarbeitet seine melancholischen Tracks zwischen Mexiko und Berlin.

9. und 10. 9., um-festival.de

Isa Genzken: „Untitled“, 2018 Foto: M. Schnetkamp Collection,Galerie Buchholz © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Absurd und übertrieben

Anlässlich ihres 75. Geburtstags widmet die Neue Nationalgalerie Isa Genzken eine große Retrospektive und zeigt 75 Installationen der deutschen Künstlerin von den 1970er Jahren bis heute. Dabei erinnert die Präsentation in ihrer Anordnung an Ausstellungen klassischer Antikensammlungen.

Isa Genzken. 75/75“: Neue Nationalgalerie, bis 27. 11., Fr.–Mi. 10–18 Uhr, Do. 10–20 Uhr

Performance bei der Tanznacht 2020 Foto: Dieter Hartwig

Geburtstag der freien Szene

Eine Bühne, 25 Stunden, 80 Künstler*innen. Mit einem Aufführungsmarathon in den Uferstudios im Wedding wird am Freitag der 25. Jahrestag der Tanznacht gefeiert. Konzipiert ist diese besondere Ausgabe als „Relaxed Performance“. Mit einem Ticket (10–25 Euro) hat das Publikum freien Zugang zu 25 Stunden künstlerischen Programms in Studio 14 und zur Abschlussparty.

„25 Jahre Tanznacht“: Uferstudios, Uferstraße 23, 8. 9., 19 Uhr, bis 9. 9., 20 Uhr, www.tanznachtberlin.de

„Kollisionen“von Ivana Sajko und Nine Budde Foto: Kollisionen

Treffen der Generationen

Theatertexte sind heute vielfältig, kunstfertig, politisch. Im Mittelpunkt der zweiten Ausgabe des Festivals „Dramen der Gegenwart“ stehen deshalb Diversität und Qualität der Produktion von aktuellen Theatertexten. Jenseits von Wettbewerb und der einseitigen Fixierung auf junge Stimmen werden rund 20 Stoffe in einem diskursiv unterfütterten Spektrum an Aufführungsformen präsentiert. Nach dem Startschuss am Freitag im Literarischen Colloqium beschäftigt sich etwa die Performancereihe „Kollisionen“ in Text und Bildern unter anderem mit Kindheitserinnerungen, nationalen Mythen, Sex und Superfood sowie der Frage, wie künstlerische Zusammenarbeit gelingen kann. Im Anschluss beleuchtet eine Diskussion die rigorose Altersbeschränkung in der Förder- und Theaterpolitik.

Dramen der Gegenwart #2“: 8.–10. 9., Literarisches Collo­quium Berlin und Ballhaus Ost