unterm strich:
Möglichkeit zum Glück: Longlist zum Deutschen Buchpreis
Ganz sachlich sei zunächst festgestellt: Die literarischen Neuerscheinungen, die zuletzt taz-Kolleg*innen besonders interessierten, stehen nicht auf dieser Liste. Also kein Deniz Utlu, kein Maxim Biller, kein Tijan Sila. Auch wenn Jurykritik uncool ist und man in den „kollektiven Leseprozess“ der Jury, von dem ihre Vorsitzende Katharina Teutsch in der Pressemitteilung des Börsenvereins spricht, von außen nicht hineinsehen kann – wir bleiben dabei, diese Romane zu den wichtigsten dieses Literaturherbstes zu zählen.
Und damit zur jetzt bekannt gewordenen Longlist zum Deutschen Buchpreis. Auf ihr stehen – Glückwunsch an alle Aufgeführten, und wie es halt so ist, manche kennt man, manche nicht, und ob tatsächlich eine Entdeckung darunter ist, wird man sehen:
Tomer Dotan-Dreyfus: „Birobidschan“ (Voland & Quist)
Raphaela Edelbauer: „Die Inkommensurablen“ (Klett-Cotta)
Sherko Fatah: „Der große Wunsch“ (Luchterhand)
Elena Fischer: „Paradise Garden“ (Diogenes)
Charlotte Gneuß: „Gittersee“ (S. Fischer)
Luca Kieser: „Weil da war etwas im Wasser“ (Picus)
Angelika Klüssendorf: „Risse“ (Piper)
Sepp Mall: „Ein Hund kam in die Küche“ (Leykam)
Terézia Mora: „Muna oder Die Hälfte des Lebens“ (Luchterhand)
Thomas Oláh: „Doppler“ (Müry Salzmann)
Angelika Overath: „Unschärfen der Liebe“ (Luchterhand)
Necati Öziri: „Vatermal“ (claassen)
Teresa Präauer: „Kochen im falschen Jahrhundert“ (Wallstein Verlag)
Anne Rabe: „Die Möglichkeit von Glück“ (Klett-Cotta)
Kathrin Röggla: „Laufendes Verfahren“ (S. Fischer)
Tonio Schachinger: „Echtzeitalter“ (Rowohlt)
Sylvie Schenk: „Maman“ (Carl Hanser)
Clemens J. Setz: „Monde vor der Landung“ (Suhrkamp)
Tim Staffel: „Südstern“ (Kanon)
Ulrike Sterblich: „Drifter“ (Rowohlt).
Die Shortlist mit dann noch sechs Romanen will die Jury am 19. September veröffentlichen. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird am 16. Oktober, zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse, verkündet. Im vergangenen Jahr ging der Preis an Kim de l’Horizon für den Roman „Blutbuch“. Ein Taschenbuch mit Leseproben ist ab dieser Woche in vielen Buchhandlungen kostenlos erhältlich.
Der Jury gehören neben Katharina Teutsch an: Shila Behjat (Journalistin und Publizistin), Heinz Drügh (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Melanie Mühl (FAZ), Lisa Schumacher (Steinmetz’sche Buchhandlung, Offenbach), Florian Valerius (Gegenlicht Buchhandlung, Trier), Matthias Weichelt (Sinn und Form).
Fast 2.000 Objekte aus dem British Museum gestohlen
Der Diebstahl aus dem British Museum hat laut The Telegraph ein deutlich größeres Ausmaß als zunächst angenommen. Es seien „weit mehr als 1.000“ Objekte gestohlen oder zerstört worden, die Zahl liege sogar „näher bei 2.000“ und habe einen Wert von mehreren Millionen Pfund, berichtete die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf Mitarbeiter der Kulturinstitution. Bisher hat das Londoner Museum keine Zahlen genannt, sondern nur mitgeteilt, Gegenstände seien verschwunden, gestohlen oder beschädigt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen