SCHMERZMITTEL
: Neugeborene mit Entzugssymptomen

WASHINGTON | Der Missbrauch verschreibungspflichtiger Schmerzmittel durch Schwangere hat in den USA dazu geführt, dass immer mehr Neugeborene mit einer Opiat-Abhängigkeit auf die Welt kommen. Die Zahl derartiger Fälle habe sich binnen zehn Jahre fast verdreifacht, heißt es in einer diese Woche im Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlichten Studie. Der Anteil von Neugeborenen mit Entzugserscheinungen wie Atemproblemen, Krampfanfällen und Zuckungen, geringem Geburtsgewicht oder Reizbarkeit stieg demnach in den Jahren 2000 bis 2009 von durchschnittlich 1,2 Fällen je 1.000 Geburten auf 3,9 Fälle je 1.000 Geburten. Die betroffenen Kinder mussten nach ihrer Geburt durchschnittlich 16 Tage im Krankenhaus bleiben. Dem Bericht zufolge verfünffachte sich der Schmerzmittelmissbrauch durch werdende Mütter in dem Zeitraum. Und durchschnittlich 60 bis 80 Prozent der betroffenen Neugeborenen zeigten bereits Symptome eines postnatalen Entzugs. Der Verkauf und die Zahl der Todesfälle durch opiathaltige Schmerzmittel vervierfachte sich dem Bericht zufolge in den Jahren 1999 bis 2008. (afp)