Israel darf liefern

USA erlauben Israel den Verkauf von Raketenabwehrsystem an Deutschland

Die USA haben Israel grünes Licht gegeben für die Lieferung des Abwehrsystems Arrow 3 an Deutschland. Laut Verteidigungsministerium in Tel Aviv handelt es sich um das bislang größte Rüstungsgeschäft des Landes.

Das Arrow-System wurde von USA und Israel gemeinsam entwickelt und kostet knapp 4 Milliarden Euro. Die Bundesregierung will es aus dem 100 Milliarden Euro umfassenden „Sondervermögen Bundeswehr“ bezahlen. Deutschland und Israel wollen bis Ende 2023 einen verbindlichen Vertrag zur Lieferung des Systems besiegeln.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bereits vor einem Jahr als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine die Absicht bekundet, einen Raketenabwehrschirm für Deutschland beschaffen zu wollen. Im Juni stellte der Haushaltsausschuss bereits 560 Millionen Euro für eine Vorvertragsvereinbarung bereit. Bis Ende 2025 soll das System in Deutschland einsatzbereit sein.

Arrow 3 kam erstmals im Jahr 2017 auf einem israelischen Luftwaffenstützpunkt zum Einsatz. Anders als der Raketenschutzschild Iron Dome (Eiserne Kuppel), der Israel vor Angriffen aus dem Gazastreifen und dem Libanon schützt, ist das Arrow-System zur Abwehr von Langstreckenraketen konzipiert. Israel schützt sich damit etwa vor Angriffen aus Iran oder Syrien. Laut IAI verfügt Arrow 3 über eine „sehr kurze Reaktionszeit“ und kann auch modernste Angriffswaffen abwehren.

Das System ist in der Lage, ballistische Raketen oberhalb der Atmosphäre abzufangen, die aus einer Entfernung von bis zu 2.400 Kilometern abgefeuert wurden. Es gilt als leistungsfähig genug, um auch benachbarten EU-Ländern Schutz zu gewähren. Das System könnte einen entscheidenden Beitrag zum europäischen Luftverteidigungsprojekt Sky Shield leisten. Der Kauf sei ein Symbol für die Zusammenarbeit von Israel und Deutschland. (afp)