Erogenes Ohr Mücken lassen sich über den Gehörsinn bekämpfen

Kein Tier ist gefährlicher als die Mücke. Hunderttausende sterben jährlich infolge ihrer Stiche. Aber sie hat einen Schwachpunkt: Ihr Ohr. Unter Leitung des Oldenburger Biologie-Professors Jörg Albert hat ein Forscher*innen-Team von der Ossietzky-Uni und dem Londoner University College herausgefunden, dass der Botenstoff Octopamin ein Rolle für die Vermehrung der Anopheles-Mücken spielt, die Dengue-Fieber und Malaria übertragen. Männchen erkennen nämlich im Schwarm die Weibchen allein am tieferen Flugton. Den wiederum nehmen sie nur dank der Ausschüttung dieses Neurotransmitters wahr. Er lässt die Härchen auf ihren Antennen hart werden und sich aufstellen, sodass sie den Schall besser aufnehmen. Sobald dieser Vorgang mit dem Pflanzenschutzmittel Amitraz ausgeschaltet wird, fällt der Mückensex flach. So ließe sich also ihre Population eindämmen: „Das Hören der Mücken ist ein Vorgang von bemerkenswerter Komplexität“, so Albert. Er sei noch kaum erforscht. Ein wachsendes Verständnis werde helfen, „von Mücken übertragene Krankheiten zu bekämpfen.“ Foto: Marta Andres Miguel/University College London