wortwechsel
: Freude! Liebe Kinder, bald werdet ihr besser verwaltet!

Die Kindergrundsicherung kommt ab 2025 – mit mageren 2,4 Milliarden Bundesgeld zur Zusammenführung verschiedener Unterstützungsleistungen. Bleibt jedes 5. Kind arm?

Ist diese Kindergrund­sicherung ein Gesetzes­paket, das Kindern das Leben leichter macht?   Foto: P. Frischknecht/imago

„Kleinste gemeinsame Sicherung. Die Koalition hat sich auf die Kindergrundsicherung geeinigt. Sozialverbände zeigen sich vom Ergebnis enttäuscht“,

taz vom 29. 8. 23

Solidargemeinschaft?

Was für ein Armutszeugnis für unsere „Solidargemeinschaft“! Wie mögen sich die betroffenen Familien fühlen? Und dann noch das einvernehmliche Gequatsche von Frau Paus mit Herrn Lindner … Alles in allem: Beschämend und unerträglich!

Petra Braunert, München

Was ist der Ampel-Bundesregierung in Deutschland die Bekämpfung der Kinderarmut wert? Nur 2,4 Milliarden Euro Sondervermögen zusätzlich ab 2025! Dagegen werden 100 Milliarden Euro Sondervermögen – in Wirklichkeit 100 Milliarden Euro Sonderschulden – für die Bundeswehr ausgegeben plus die laufend erhöhte Militärhilfe für die Ukraine ohne Gegenfinanzierung. Kinder sind unsere Zukunft? Dem Anschein nach sind Waffen unsere Zukunft. Roland Klose, Bad Fredeburg

Lindner stellt fast 7 Milliarden Euro für ein sogenanntes Wachstumsbeschleunigungsgesetz in den Haushalt ein, die bei der Kindergrundsicherung fehlen. Eigentlich aber ist gerade die Kindergrundsicherung eine Wachstumsbeschleunigung. Die deutsche Wirtschaft leidet gegenwärtig an einem Einbruch bei den Konsumausgaben infolge der sehr hohen Inflation. Eine Erhöhung der Kindergrundsicherung würde sich demgegenüber sofort konjunkturell auswirken, zum Wirtschaftswachstum beitragen eine bedeutende strukturelle Wirkung entfalten. Für die Entwicklungschancen vieler von Armut bedrohten Kinder ist sie ein Game-Changer. Sie könnten viel besser an der schulischen und beruflichen Ausbildung teilhaben. Angesichts des Fachkräftemangels ist dies für unsere Wirtschaft absolut notwendig.

Eine Studie der Diakonie hat nachgewiesen, dass der volkswirtschaftliche Nutzen der Kindergrundsicherung von weit über 100 Milliarden Euro ein Vielfaches ihrer Kosten übersteigt. Dies nicht zu nutzen, ist grob fahrlässiges Regierungshandeln. Eberhard Müller, Schönwalde-Glien

Ich bin hier ganz der Meinung der FDP – nicht das Geld den Eltern überlassen (wer weiß, wo es bleibt?), sondern in die Infrastruktur investieren! Kitas umsonst, Schwimmbäder umsonst, Bus und Bahn umsonst, Schulmittel umsonst und vor allem: Ganztagsschulen mit Mittagessen umsonst! Camillo Schultz

Neoliberale Wirtschaft

Am Tag der offenen Tür im Kanzleramt hat Christian Lindner wortwörtlich gesagt: „Ich habe kein Problem mit Ungleichheit in der Gesellschaft.“ Zwietracht säen war schon immer sein Ding.

Die Klientel, die Lindner bedient, möchte noch nicht die AfD wählen, aber schon jemanden, der die Spaltung der Gesellschaft für sich als Opfer nutzen will. Ungerecht, einfach nur ungerecht!

Daniella Sagnelli-Reeh, Gross-Umstadt

Sollen die Sozialhilfe Empfangenden doch sparen und ihr Geld in Aktien anlegen, anstatt überteuerte Mieten zu bezahlen! Dann bleibt genügend Geld übrig, um schlechtes, nicht funktionierendes Schreibwerkzeug für die Schule und billiges, ungesundes Essen zum Überleben zu besorgen.

Lest euch einmal den Wikipedia-Eintrag „Unternehmerische Tätigkeit“ von Lindner durch. Da fällt auf: Christian Lindner hat bis heute keine unternehmerische Leistung vorzuweisen, die die Leitung eines Wirtschaftsministeriums auch nur annähernd begründen könnte. Ich wünsche mir, dass die Tätigkeiten solcher gescheiten Leute journalistisch durchleuchtet und dann auch von der taz veröffentlicht werden.

Rainer Momann, Puchheim

„Unberechtigte Prügel. Wegen ihrer Blockade von Lindners Plänen steckt Paus viel Kritik ein. Dabei war es höchste Zeit, dass die Grünen der FDP die Stirn bieten“, taz vom 18. 8. 23

Blockade Paus – vorbei!

Dank, liebe Frau Krüger! Selten hat mir jemand so aus der Seele geschrieben wie Sie. Die meisten Kommentare zum Thema Paus contra Lindner fand ich kurzsichtig und einseitig. Die Grünen müssen sich jetzt mal wieder auf sich selbst besinnen und deutlich machen: Wir können auch anders! Hoffen wir, dass sich die Basis hinter Frau Paus stellt. Gisela Reiners

Frau Paus macht das einzig Richtige. Lindner und seine Konzernlobbyisten tun alles, um sich ihre Wählerschaft gefügig zu halten. Alles, was „sozial“ ist, wird dem „Markt“ überlassen, der das „regelt“. Frau Paus hat im Gegensatz zu Habeck und dem großen Rest der Grünen verstanden, um was es geht. Wir reden hier von unserer Zukunft. Von unseren Kindern und deren Grundsicherung. Von Chancengleichheit. Davon, dass ein Fünftel unserer Kinder von Armut bedroht oder betroffen ist. Das ist eine Schande für ein Land, das Konzernen das unternehmerische Risiko abnimmt, sie subventioniert und pudert bis die Hütte kracht. Reicht es nicht,dass Lindner, Wissing und Konsorten unsere Umwelt weiter vergiften?

Tom Lehner auf taz.de

Super-Kommentar, Anja Krüger! Was soll überhaupt diese permanente Beschwerde in den meisten Medien über „Streit“ und „Gezanke“ in der Regierung? War das so toll zu Merkels Zeiten, als alles hinter verschlossenen Türen ausgemacht und dann nur noch exekutiert wurde?

Stromerbodo auf taz.de

Die ganze Debatte wirkt so schief: 100 Milliarden für die Verteidigung, stand nicht im Koalitionsvertrag. 15 Milliarden für ausländische Mikrochipunternehmen, stand nicht im Koalitionsvertrag. Noch mal billigerer Unternehmensstrom für die schmutzigsten Unternehmen, die jetzt schon zu stark subventioniert werden, stand auch nicht im Koalitionsvertrag. Die Kindergrundsicherung müsste laut VdK 25 Milliarden kosten – und die steht im Koalitionsvertrag! Und das Verrückteste daran: Der Kanzler nennt sich Sozialdemokrat! Dorian Müller