Bildungsrendite

Bildungsökonomen können den finanziellen Wert eines Studiums berechnen: Das Ergebnis ist die so genannte Bildungsrendite. Diese Prozentzahl spiegelt die effektive Verzinsung des Einkommens wieder, das einem Hochschüler während seines Studiums entgangen ist. Die Zahlenjongleure errechnen die Rendite unter anderem aus dem späteren Einkommen, dem Arbeitslosigkeitsrisiko und etwaiger Studiengebühren. In der Bundesrepublik ist die Bildungsrendite demnach vergleichsweise niedrig: Nach Angaben der OECD liegt sie hierzulande zurzeit bei 9,1 Prozent.

In den USA gibt es dagegen 14,9 Prozent und in Großbritannien gar 18,5 Prozent Bildungsrendite, so die Rechnung der Ökonomen. Grund für den größeren Gewinn sind die im Vergleich zu Deutschland viel höheren Einkommensunterschiede zwischen Nichtakademikern und Hochschulabsolventen. Zugleich sind an den Lehrstätten in Übersee und Großbritannien die Studienzeiten kürzer und die Studienbedingungen weit komfortabler, so dass weniger Verdienstzeit und damit Einkommen verloren geht.

Das trifft sogar zu, obwohl die Hochschulen nur gegen hohe Gebühren zu besuchen sind. Das Institut der deutschen Wirtschaft ist denn auch der Ansicht, dass Gebühren von 1.000 Euro jährlich an deutschen Hochschulen ein Studium rentabler machen würden – vorausgesetzt, dadurch würden die Studienbedingungen verbessert und die Studienzeiten verringert. wei