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Haftstrafe nach Angriff auf Reporter bei Corona-PK

Für den Angriff auf einen Reporter nach einer Pressekonferenz zur Corona-Impfung ist ein 24-Jähriger zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht München verhängte am Montag eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten ohne Bewährung, wie ein Sprecher mitteilte. Der 24-Jährige, der wegen anderer Vergehen schon seit gut einem halben Jahr in Haft ist, hatte die Tat zum Prozessbeginn teilweise gestanden. Er war angeklagt, weil er im August 2022 im Anschluss an eine Pressekonferenz von ­Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) auf dem Marienplatz auf den Reporter des Bayerischen Rundfunks (BR) losgegangen war.

Der Angeklagte hatte zum Prozessauftakt gesagt, er könne sich an einen Schlag mit der flachen Hand erinnern, weitere wolle er nicht ausschließen. Die Staatsanwaltschaft ging in ihrer Anklage von zwei Attacken und jeweils mehreren „unkoordinierten Faustschlägen“ aus. Der Mann räumte Beleidigungen ein – auch gegen Polizeibeamte – und gab an, sich in der Coronazeit mit Verschwörungstheorien befasst zu haben. Heute vertrete er diese Meinung nicht mehr. Zudem tue ihm sein Verhalten leid. Allerdings bezeichnete er beim Prozessbeginn anwesende Pressevertreter im Vorbeigehen als „Drecksjournalisten“. (dpa)

Neue Website gegen Desinformation in Ungarn

Die ungarische Beobachtungsstelle für digitale Medien HDMO startet eine neue Website und eine neue Version der bestehenden Website Lakmusz.hu. Sie versammelt Artikel zur Bekämpfung von Desinformation, Forschungsergebnisse und Inhalte zur Medienkompetenz für ein breites Publikum. Das Projekt wird von der Europäischen Union mitfinanziert.

Um der massiven Desinformation im Internet in Ungarn zu begegnen, wird das HDMO-Projekt durch hdmo.eu erweitert. Im Januar 2022 gestartet, ist Lakmusz.hu die erste Website für Faktenprüfung in ­Ungarn und veröffentlicht Faktenprüfungsartikel, die von Journalisten von Lakmusz und von der Nachrichtenagentur AFP geschrieben werden.

„AFP ist sehr stolz darauf, Teil der laufenden Bemühungen zur Bekämpfung von Desinformation in Ungarn zu sein, das zu den am stärksten betroffenen europäischen ­Ländern zählt“, sagte Bronwen Roberts, die das Team der europäischen Faktenchecker leitet. (taz)