brief des tages
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Gift auf dem Acker

„Grünes Licht für Pestizid Glyphosat“,

taz vom 7. 7. 23

Ihre „Experten“ hätten Glyphosat die Unbedenklichkeit bescheingt und dazu Tausende von Studien ausgewertet, meldet die EU-Behörde Efsa. Allerdings gebe es noch Wissenslücken … In den USA haben Anwender des Mittels erfolgreich geklagt. Bei ihnen ist ein seltener Lymphdrüsenkrebs nachweislich gehäuft aufgetreten.

Und auch auf die Natur gibt es Auswirkungen, die die Efsa offenbar ignoriert. Bei der Regenwurmart Lumbricus terrestris, die für die Umsetzungsprozesse im Boden eine Schlüsselrolle spielt, stellte die Universität für Bodenkultur in Wien in Experimenten unter realistischen Bedingungen verringerte Aktivität und verringerte Fortpflanzung fest. Bei Bienen wurde nachgewiesen, dass Glyphosat ihre Orientierung stört, sodass sie eventuell den Bienenstock nicht mehr finden. Aber die Behörde Efsa scheint die Rolle der Lobbyistin der Agro-Industrie zu spielen. Verbote von Pestiziden müssen schneller kommen, wenn so viel wissenschaftliche Evidenz dafür spricht wie bei Glyphosat. Deutschland sollte sich also gegen Glyphosat aussprechen, wie es der Koalitionsvertrag verlangt. Eduard Belotti, Augsburg