Kindergärtner verhaftet

Tatort Kuschel-Ecke: Erzieher aus Hannover gesteht wiederholten Missbrauch mehrerer Schützlinge

Ein Erzieher einer Kindertagesstätte in Hannover hat mehr als 100 Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern gestanden. Opfer seien fünf Mädchen und Jungen im Alter von vier bis sechs Jahren gewesen, teilte ein Polizeisprecher am Sonntag mit. Tatorte waren nach den Aussagen des Beschuldigten so genannte Kuschelecken im Kindergarten. Zu Vergewaltigungen sei es nicht gekommen.

Heute will die Polizei, von Psychologen unterstützt, mit der Befragung aller Kinder beginnen, die der 32-Jährige in den vergangenen Jahren betreut hat. Deren Zahl ist bislang noch ungesichert. Festgenommen wurde der Beschuldigte, der in einer privaten Kita angestellt war, nach einem anonymen Hinweis aus dem beruflichen Umfeld. Laut Polizei legte er sofort ein umfangreiches Geständnis ab.

Seinen Beruf übte der Kindergärtner seit acht Jahren aus – ohne jemals auffällig geworden zu sein. Den langen Tatzeitraum wertete der Direktor des Kriminologischen Forschungs-Instituts, Christian Pfeiffer, als Hinweis auf ein gestörtes Verhältnis „zwischen Eltern, Erziehern und Kindern“. dpa