meinungsstark
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„Die Welt brennt!“

„Keine Panik: Es ist alles außer Kontrolle“, taz vom 24. 7. 23

Die Welt brennt, und wir diskutieren übers Tempolimit.

Die Welt brennt, und unsere Autos werden immer größer.

Die Welt brennt, und wir fliegen in die Hitze, um uns dort elektrisch wieder abzukühlen.

Die Welt brennt, und wir erklären junge Menschen, die darauf hinweisen, als kriminell.

Die Welt brennt, und wir werfen uns Bomben auf den Kopf.

Die Welt brennt, und wir wählen Menschen und Parteien, die das verneinen.

Sind wir, die Menschheit, auch in der Zukunft in der Lage, auf dieser schönen Erde menschenwürdig zu überleben?

Wolfgang Eisenberg, Clenze

Verlass dich auf deinen Garten?

„Wenn die Poolscham mitschwimmt. Immer mehr Deutsche bauen sich einen Pool in den Garten. Wie geht der hohe Wasserverbrauch zusammen mit Dürre und Waldbränden?“, wochentaz vom 22. 7. 23

Wie das zusammenpasst? Ein Pool im Garten ist aktiver Brandschutz! Name ist der Redaktion bekannt

Schweigen zu den Streubomben

„Dilemma mit Streuwirkung. Die Lieferung der verpönten, aber legalen Streumunition wurde notwendig, weil die internationale Koalition die Ukraine nicht ausreichend mit anderen Waffen versorgt hat“, wochentaz vom 22. 7. 23

Eigentlich hatte ich einen bundesweiten, wenn nicht gar ­weltweiten Aufschrei erwartet, als die USA ankündigten, Streubomben an die Ukraine zu liefern. Doch selbst die deutschen Grünen sind still geblieben. Zwar durfte MdB Anton Hofreiter eine ablehnende Erklärung abgeben, doch von den Minister/innen und den Bundesvorstandsmitgliedern hörte ich nichts. Das neue Motto heißt offenbar „Weggucken, wegducken“. Bundespräsident und Bundesregierung haben inzwischen Verständnis für die amerikanische Lieferabsicht geäußert. Die SPD rang sich zu einem schwammigen Jein durch, nur einer ihrer Außenpolitiker übte Kritik. Ein CDU-Außenpolitiker hielt Kritik an der Lieferung nicht für gerechtfertigt. Die FDP zeigte Verständnis für das Anliegen der Ukraine. Deutschland ist allerdings einer der 120 Vertragsstaaten des Übereinkommens über Streumunition vom 1. August 2010, auch als Oslo-Konvention bekannt. Sie verbietet den Einsatz, die Entwicklung, die Herstellung, den Erwerb, die Lagerung, den Transport, die Zurückbehaltung und die Weitergabe von Streumunition. Die USA, Russland und die Ukraine haben das Abkommen nicht unterzeichnet.

Offenbar ist Völkerrecht dehnbar, wenn es der große Partner wünscht. Wenn es dem angestrebten Sieg der Ukraine dient, dürften auch Ausnahmen vom Verbot biologischer Waffen und vom Chemiewaffenverbot zu rechtfertigen sein? Russland macht es ja genauso. Das Verbot von Personen­minen wird ohnehin aufgeweicht, wenn Streumunition zur Verwendung kommt. Heiner Jüttner, Aachen

Die Geburt der Atombombe

„Die Arbeit des Teufels tun. Von Heinar Kipphardt zu Christopher Nolan: die Aktualität des Atomphysikers J. Robert Oppenheimer“, wochentaz vom 22. 7. 23

Was Leggewie in seinem Artikel über Oppenheimer nicht erwähnt, ist die Tatsache, dass Deutschland durch das frühere Kriegsende vom Atomschlag verschont blieb. Am 16. Juli 1945 erfolgte die erste erfolgreiche Zündung einer Atombombe auf dem Versuchsgelände der Luftwaffe in der Nähe von Alamogordo bei Santa Fe im Bundesstaat New Mexico. Nicht erwähnt wurde in diesem Text auch die Tatsache, dass die ausgesuchten japanischen Städte vorher kaum bombardiert wurden, damit das Militär die Zerstörung besser beurteilen konnte. Eine Entschuldigung für die zweifache Bombardierung von hauptsächlich ziviler japanischer Bevölkerung ist bis heute nicht erfolgt. Warum?

Klaus Zerkowski, Rothenburg ob der Tauber