unterm strich:
Zasha Colah wird Kuratorin der 13. Berlin Biennale
Nachdem die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst Mitte Juni angekündigt hatte, ihre nächste Ausgabe auf 2025 zu verschieben und keine künstlerische Leitung vorstellen konnte, wurde über die Gründe spekuliert. Die FAS vermutete, nach dem Antisemitismus-Skandal um das Kuratorenkollektiv der documenta 15, ruangrupa, würde sich für eine Kunstschau in Deutschland niemand mehr verantworten wollen. Das Kunstmagazin Monopol wiederum recherchierte, dass erst kurz zuvor eine Sexualstraftat öffentlich wurde, die ein wichtiger Kandidat für den Kuratorenposten begangen habe. Nun steht mit Zasha Colah die künstlerische Leiterin für die 13. Ausgabe fest, wie die Berlin Biennale am Dienstag mitteilte. Die Autorin und Kuratorin wuchs in Sambia und Indien auf. Von 2014 bis 2017 pendelte sie zwischen Berlin und Mumbai. Sie ist Mitbegründerin der Clark House Initiative, ein Zusammenschluss von Künstler:innen und Kurator:innen, die sich mit Vorstellungen von Freiheit beschäftigen. Zuvor war sie Kuratorin in Mumbai. Die 13. Berlin Biennale findet nun im Sommer 2025 statt.
Fluchttunnel wird Denkmal
Das Teilstück eines Fluchttunnels unter der Berliner Mauer soll zum Denkmal werden. Der 1970 an der Bernauer Straße angelegte Tunnel maß ursprünglich rund 80 Meter, wie das Landesdenkmalamt am Dienstag in Berlin mitteilte. Entdeckt und dauerhaft gesichert wurde der Hohlraum bei Arbeiten für einen Neubau. Durch den behutsamen Umgang mit dem Bauwerk solle sichergestellt werden, dass die Erinnerung für kommende Generationen bewahrt bleibe. Der Tunnel war den Angaben zufolge gegraben worden, um der Familie eines Bauarbeiters die Flucht aus der DDR zu ermöglichen. Am 1. Mai 1970 hatte die Stasi aber Grenztruppen über den Tunnel informiert. Daraufhin wurden die Kellerräume in der Schönholzer Straße besetzt.
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