meinungsstark
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Schickt eure Söhne in den Krieg

„‚Wir müssen bereit sein, auch unsere Söhne in den Krieg zu schicken.‘ Ein Gespräch mit Estlands Außenminister Margus Tsahkna über Verantwortung, bittere Entbehrungen und geächtete Streumunition“, wochentaz vom 15. 7. 23

Wann hört es endlich auf, dass Männer uns erzählen, was wir mit unseren Kindern tun sollen? In einer dermaßen verworrenen und unübersichtlichen weltpolitischen Lage solche Sätze zu sagen scheint mir eine recht große Anmaßung. Und: Keiner hindert Herrn Tsahkna, dies zu tun, also in den Krieg zu ziehen, aber das ist dann allein seine Entscheidung. All diese Herren sollten aufhören so zu tun, als wüssten sie alleine, was richtig ist – es ist kaum auszuhalten.

Dorothee Biehl, Wuppertal

„Das Denken in Feindbildern“

„Bei jedem Feindbild muss bedacht werden, dass es sich um Menschen handelt, sagt Andreas Gran“, taz vom 13. 7. 23

Vielen Dank für diesen Beitrag, der doch sehr nötig war, angesichts der allgemeinen Berichterstattung, auch durch die taz. Das Nationaldenken, das Denken in Schwarz.Weiß, in Feindbildern gestattet im Grunde keine menschlichen Regungen mehr, die sich nicht nur auf eine Seite beziehen. Die Folgen kann man daran sehen, dass alles Soziale dem Militärischen hintangestellt wird: nicht genug Geld für Bildung, Schulen und Kitas, nicht genug für das Gesundheitswesen oder Mittel für die Unterstützung wirtschaftlich schlechter gestellter Gesellschaften (abgekoppelt vom Militärhaushalt). In allen Bereichen wird gespart, um dem Kriegsdenken zu frönen. Ich würde mich sehr freuen über weitere Beträge dieser andersdenkenden Art. Monika Dern, Grünberg

Schickt die Migranten in die Wüste

„Europas Türsteher in Afrika. Die EU will in der Migra­tionspolitik enger mit Tunesien kooperieren. Heißt: Brüssel schickt Geld, damit Tunis die Menschen von der Flucht übers Mittelmeer abhält“, taz vom 18. 7. 23

Geht es in der EU um die Migranten, die es in die EU hineinzieht, dann wird mit diktatorisch herrschenden Machthabern wie dem tunesischen Präsidenten Kais Saied ein Abkommen erzielt und alle lächeln nett in jede Kamera, die so herumsteht. Fast eine Milliarde Euro soll nach Tunesien gepumpt werden, natürlich sind das unsere Steuergelder, aber das interessiert die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nicht die Bohne. Im nicht ganz astreinen Zuschustern von Milliardenbeträgen an die Pharmaindustrie, da hat Frau von der Leyen schließlich schon einige Erfahrungen sammeln können! Riggi Schwarz, Büchenbach

Bald haben alle einen Sonnenstich …

„‚Nur Europäer und Hunde liegen in der Sonne‘“,

taz vom 17. 7. 23

Sehr geehrte Redaktion, dieses Zitat auf Ihrer Titelseite wird im dazugehörigen Artikel als ägyptische Alltagsweisheit bestimmt. Damit wird ein Vorurteil über Europäer transportiert und diese werden zugleich abwertend in Nähe von Hunden gerückt, welche zudem im islamischen Kulturkreis als unrein gelten. Zwar ist die taz für ihre satirischen/ironischen Titelseiten bekannt, doch ist zu fragen, ob man redaktionell in diese Falle tappen muss. Niemand soll, niemand will diskriminiert werden. Während wir uns hierzulande um Sprachsensibilität bemühen sollen, sollten wir uns aber auch entsprechend um den Abbau von Vorurteilen in unsere Richtung bemühen – für Toleranz und Akzeptanz. Tobias Ewering, Reken

„Zum Glück nur Klimafreunde“

„Letzte Generation stört den Flugverkehr“, taz vom 14. 7. 23

Da radeln Menschen weite Strecken übers offene Gelände einer angeblichen Hochsicherheitszone von Flughäfen und haben Zeit, sich auf dem Asphalt festzukleben. Es waren zum Glück nur Klimafreunde mit Sekundenkleber, keine Angreifer mit Sprengstoff. Kai Hartmann, Frankfurt am Main