südwester: Quall und Schaum
Von unten sieht sie aus wie ein Atompilz. Von oben wie der Schlund einer Fleisch fressenden Pflanze. Ist sie aber beides nicht, die gute alte Feuerqualle. Wehrhaft ist sie allerdings schon. Noch im Tod brennen ihre Tentakel, die eigentlich nur Plankton verzehrfertig machen sollten – und wer da drauf- oder drantritt, kriegt prompt das Brennen. Gemein: Jetzt hat man seinen ökologischen Fußabdruck verkleinert, indem man nur an die Ostsee fuhr – und schon versengt einem dieser Winzling den Fuß! Und dann sind bei der Behandlung auch noch die Männer im Vorteil: Rasierschaum nämlich, so der neueste Rat der Presseagenturen, hilft gegen das Brennen, hernach abzuschaben mit einer Kreditkarte. Die Bank haben sie zwar nicht dazu geschrieben. Trotzdem, ist das vielleicht die PR-Aktion einer Rasierschaum-Marke und einer bestimmten Bank? Möglich wäre es schon in diesen neoliberalen Zeiten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen