Städte allein zuhaus’

BETREUUNG Kommunen in Niedersachsen fordern vom Land mehr Hilfe beim Ausbau von Krippen und Kitas

Beim Krippenausbau sehen sich die niedersächsischen Städte und Gemeinden vom Land alleingelassen. Ohne weitere finanzielle Unterstützung sei es nicht möglich, vom 1. August 2013 an allen Eltern einen Betreuungsplatz für ihre unter dreijährigen Kinder anzubieten, erklärte der Niedersächsische Städtetag auf Anfrage der Deutschen Presseagentur. Dann besteht ein Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz oder eine Tagesmutter.

Für den Krippenausbau hat das Land ein zusätzliches Investitionsprogramm in Höhe von 40 Millionen Euro aufgelegt. Das reiche nicht aus, sagte der Präsident des Städtetages, Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel (CDU). Nötig seien 120 bis 150 Millionen Euro, um eine Klagewelle zu vermeiden.

Wie eine DPA-Umfrage ergab, werden in Hannover und Göttingen bereits 44 Prozent der Unter-Dreijährigen betreut, in Osnabrück 40 Prozent, in Lüneburg und Celle etwa 32 Prozent und in Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter sowie Oldenburg etwa 30 Prozent. Insgesamt ist das Land mit einer Quote von 19,1 Prozent neben Nordrhein-Westfalen im Bundesvergleich Schlusslicht.

Das Kultusministerium weist den Vorwurf fehlender Unterstützung zurück. Niedersachsen sei 2008 mit einer Betreuungsquote von 6,8 Prozent der Unter-Dreijährigen gestartet. Das zusätzliche Investitionsprogramm von 40 Millionen solle den Ausbau beschleunigen. Bis 2013 stünden rund 265 Millionen Euro Förderung für neue Krippen- und Tagespflegeplätze zur Verfügung.

Nach der Zielvorgabe des Bundes soll es dann für 35 Prozent der Unter-Dreijährigen ein Betreuungsangebot geben. Die Großstädte sehen sich jedoch gezwungen, weit mehr Plätze zu schaffen. (dpa)