Aufstocken unerwünscht

Die WM-Prämie der Frauen-Fußballauswahl wird vom DFB nicht an den Stand der Männer angepasst

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zahlt Männern und Frauen weiterhin nicht die gleichen Prämien, obgleich Bundeskanzler Olaf Scholz sich persönlich für gleiche Prämienzahlungen eingesetzt hat: Die deutschen Fußballerinnen werden bei der kommenden Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland wieder nicht an die zuletzt vom DFB ausgelobten Summen der Männer-Nationalmannschaft herankommen. Der Deutsche Fußball-Bund hat die Verhandlungen mit dem Frauenteam für beendet erklärt, weil die Fifa erstmals die Gelder direkt an die Spielerinnen ausbezahlt.

Über die Prämien des Weltverbands hinaus wird die Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg keine Preisgelder vom DFB erhalten. Kapitänin Alexandra Popp und Co würden so bei einem WM-Triumph jeweils das Rekordpreisgeld von umgerechnet rund einer Viertelmillion Euro erhalten. Bei den deutschen Männern allerdings waren vom DFB für einen Triumph in Katar 400.000 Euro ausgelobt worden.

In der Debatte um die gleiche Bezahlung hatte Scholz während der EM 2022 in England mit einer deutlichen Aufforderung an den deutschen Verband getwittert: „Wir haben 2022. Frauen und Männer sollten gleich bezahlt werden.“ In einigen anderen Ländern ist Equal Pay schon länger üblich; die US-Weltmeisterinnen zogen dafür sogar vor Gericht.

In der Vergangenheit waren die Fifa-Gelder an die Nationalverbände verteilt worden, die selbst ihre Preisgelder für die Teams bestimmten und auszahlten. Die Verbände erhalten nach dem WM-Turnier noch zusätzliche Zahlungen: der Verband der künftigen Weltmeisterinnen über 4 Millionen Dollar (gut 3,7 Millionen Euro). (dpa)