E-Akte nervt

BürgermeisterInnen üben Kritik an Digitalisierung

Mehrere BürgermeisterInnen haben Kritik an der geplanten Einführung der elektronischen Akte (E-Akte) geäußert. „Ich laufe schon seit längerer Zeit deswegen Amok“, sagte Mittes Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) der Berliner Morgenpost. Mitte war der erste Bezirk, der mit einer neuen Version für elektronische Aktenführung arbeitet.

Im Bezirksamt Mitte hätten „tapfere Menschen einen Probebetrieb über sich ergehen lassen, bei dem fehlerhafte Software eingesetzt wurde“, so Remlinger. Dass jeder Bezirk alle Daten selbst digitalisieren soll und dafür in Mitte nur ein Scanner zur Verfügung stehe, bedeute enorme Mehrbelastung. Sie lasse nicht zu, „dass die ohnehin besonders belasteten Ämter, wie das Sozialamt, mit der E-Akte belästigt werden, wenn sie alle Daten eines jeden Falles händisch einscannen müssen“, so Remlinger.

Unterstützung erhielt sie von Charlottenburg-Wilmersdorfs Bürgermeisterin Kirstin Bauch (Grüne) und dem Bürgermeister von Lichtenberg, Martin Schäfer (CDU). Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatte im Juni 2022 angekündigt, die neue digitale Akte solle nach der berlinweiten Einführung für etwa 70.000 PC-Arbeitsplätze in rund 80 Behörden zur Verfügung stehen. (dpa)