Protest bis zuletzt

Morgen letzte Entscheidung über Schulschließungen. Otto-Hahn-Gesamtschule kämpf für ihre Oberstufe

Morgen wird die Deputation der Bildungsbehörde endgültig über den Schulentwicklungsplan entscheiden. Elternrat und Schulsprecherteam der Jenfelder Otto-Hahn-Gesamtschule rufen deshalb für heute früh zum „Unterricht auf der Straße“ auf, um die geplante Schließung der Oberstufe doch noch zu verhindern.

Anders als an der Gesamtschule Steilshoop, die wegen geringer Anmeldezahlen komplett dichtgemacht werden soll (siehe links), kann die Jenfelder Schule auf stabile Zahlen verweisen. So stiegen die Anmeldungen für die 5. Klassen von früher durchschnittlich 100 auf zuletzt 165 an. „Die Behörde hat ihre Entscheidung auf veralteten Zahlen aufgebaut“, kritisiert Elternrätin Antje Bielert. Künftig würde in der Oberstufe die Zweizügigkeit erreicht, eine Größe, die die Behörde auch an vielen Gymnasien als ausreichend betrachtet.

Hinzu komme, dass die Otto-Hahn-Schule durch neue Förderprogramme eine verbesserte Übergangquote von der 10. Klasse zur Oberstufe erreichen konnte, zuletzt sogar von 35 Prozent. Besonders hoch ist dabei der Anteil von muslimischen Mädchen, die dort, in ihrem Stadtteil, die Chance zum Abitur erhalten, was bei einem stadtteilfernen Standort in Frage steht. Geht es nach den Plänen der Behörde, so sollen die Jenfelder Oberstufenschüler nach Dulsberg zur Gesamtschule Alter Teichweg ausweichen, die mit Bus und Bahn zu erreichen ist.

Sollte die Deputation die Schließung besiegeln, wollen die Jenfelder Eltern schnurstracks vors Verwaltungsgericht ziehen. Das planen übrigens auch 88 Eltern, die ihre Kinder am Gymnasium Uhlenhorst Barmbek (GUB) angemeldet haben, welches sich ebenfalls heftig gegen die Schließung wehrt. Doch obwohl auch dort erst morgen die Entscheidung fällt, so berichtet Elternrätin Barbara Heincke, sei die Behörde bereits dabei, das Kollegium aufzulösen. kaj