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Wenn der Preis mal reine Ansichtssache ist

Es ist nicht ganz einfach, auf ein Punkkonzert zu gehen, wenn man kein Punk ist. Jedenfalls ist dieses Konzert im Hamburger Gängeviertel eines für echte Punks, also solche mit Nietengürtel, Nasenring, zerfetzter Hose und bunten Haaren. Ich bin der einzige, dem man sofort ansieht, dass er nicht dazugehört, weil er kein einziges szenetypisches Kleidungsstück trägt. Geschweige denn bunte Haare.

Ich will trotzdem die Bands Gestrüpp, Alternative Fakten, Les Pünks und den HardChor hören und öffne die Tür zur Fabrique. In einem vollgesprayten Treppenhaus sitzen hinter einem zugestickerten Tresen drei Punks und kassieren Eintritt. Die drei mustern mich und einer sagt: „Macht 16 Euro.“ „16 Euro?“, frage ich. Der Punk sagt: „Du siehst so aus, als würdest du arbeiten.“ Ich lege zehn Euro auf den Tisch und sage: „Aber im Internet stand, jeder zahlt so viel wie er will.“ – „Ja“, sagt der Punk. „Die drei vor dir haben nur einen Euro bezahlt.“ Wir schauen uns an. Der Punk sagt: „Willst du was zurück?“ Ich sage „Nein.“ Der Punk sagt: „Ich heiße Hans. Also mit Spitznamen.“

Hamburg-Neustadt

12.600 Ein­wohner*innen.

In der 1903 gebauten Fabrique, dem soziokulturellen Zentrum des Gängeviertels, wurden einst Gürtel und Schnallen gefertigt.

Dann bin ich drin. Und gehöre für einen sehr kurzweiligen Abend dazu. Klaus Irler

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