Erschwerte Endlagersuche

ASSE Nach Schlampereien befürchtet Bundesamt für Strahlenschutz Glaubwürdigkeitsverlust

BERLIN dpa | Die Schlampereien im maroden Atommülllager Asse wirken sich aus Sicht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) auch negativ auf die Suche nach einem Endlager für hoch radioaktiven Abfall aus. „Die Glaubwürdigkeit in das Handeln auch staatlicher Institutionen ist massiv beeinträchtigt“, sagte BfS-Präsident Wolfram König am Montag in der ARD. „Für uns steht und fällt der Erfolg der Endlagerung damit, dass wir transparent und offen die Kriterien vorher benennen, unter denen wir Sicherheit gewährleisten wollen.“ Aufgrund von Sicherheitsnachweisen „und nicht von Glaubensbekenntnissen“ müsse dann ein Endlager gefunden werden.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass in der Schachtanlage Asse II rund 28 Kilogramm Plutonium lagern – rund dreimal so viel wie bisher bekannt. Offiziell war immer von 9,6 Kilogramm die Rede. König betonte, das sehr giftige Plutonium sei gebunden in vielen Fässern und könne nicht unmittelbar freigesetzt werden. „Es geht keine akute Gefährdung davon aus.“ Die Radioaktivität baue sich jedoch sehr langsam ab – in 24.000 Jahren erst um die Hälfte. „Das heißt, wir müssen diese Stoffe natürlich bewerten auf die Langzeitsicherheit.“