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International Booker Prize für „Zeitzuflucht“

Georgi Gospodinov und Angela Rodel erhalten für den Roman „Zeitzuflucht“ (English: „Time Shelter“) den diesjährigen International Booker Prize. Dies wurde am Dienstag in London bekannt gegeben. Der bulgarische Autor und die US-amerikanische Übersetzerin setzen sich damit gegenüber fünf weiteren Fi­na­lis­t*in­nen durch. „Zeitzuflucht“ handelt von einer Klinik, in der Demenzerkrankten geholfen werden soll. Die Behandlung, die die Vergangenheit nachempfinden lässt, zieht jedoch zusehends Menschen an, die der Gegenwart entfliehen wollen. Die Auszeichnung wird jährlich für einen fremdsprachigen und ins Englische übersetzten Roman vergeben, der im Vereinigten Königreich oder Irland veröffentlicht wurde, und ist mit 50.000 Britischen Pfund (rund 58.000 Euro) dotiert. Die Schriftstellerin und Juryvorsitzende Leila Slimani lobte „Zeitzuflucht“ als einen großartigen Roman über Europa, einen Kontinent, der einer Zukunft bedürfe, wo die Vergangenheit neu erfunden werde und Nostalgie Gift sein könne.

Polar-Musikpreis in Stockholm vergeben

An gleich drei Größen der Musikindustrie wurde der renommierte schwedische Polar-Musikpreis am Dienstagabend vergeben: an den britischen Musikproduzenten und Island-Record-Gründer Chris Blackwell, an die fünffache Grammy-Gewinnerin Angélique Kidjo aus Benin und an den estnischen Komponisten Arvo Pärt. Vom früheren Abba-Manager Stig „Stikkan“ Anderson 1989 ins Leben gerufen, zählt der Preis seit Langem zu den prestigeträchtigsten Musikauszeichnungen der Welt. Jeweils mit 600.000 schwedischen Kronen (knapp 53.000 Euro) dotiert, wurde der Preis in einer feierlichen Zeremonie vom schwedischen König Carl XVI. Gustaf, 77, übergeben. Im vergangenen Jahr hatten US-Rocklegende Iggy Pop („The Passenger“) und das französische Ensemble intercontemporain den Preis bekommen.

Bayerischer Filmpreis an Mühe und Fitz

Preise, Preise, Preise: Auch der Bayerische Freistaat verleiht sie, den Bayerischen Filmpreis erhalten dieses Jahr die Schauspielerin Anna Maria Mühe und der Schauspieler David Fitz. „Die beiden stehen für erfolgreiches und vielseitiges deutsches Kino, das auch schwierige Themen nicht ausspart“, sagte die bayerische Film- und Digitalministerin, Judith Gerlach (CSU) am Mittwoch. Den mit je 10.000 Euro dotierten Preis erhält Mühe für ihre Rolle in dem Drama „Die Geschichte einer Familie“ und Fitz für „Wochenendrebellen“ und „Oskars Kleid“. Am 16. Juni werden die Auszeichnungen bei einer Gala im Prinzregententheater in München verliehen.