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Goethe-Medaille an Georgien, Taiwan und Ungarn

Die Goethe-Medaille erhalten in diesem Jahr der Filmmanager Gaga Chkheidze aus Georgien, der Dramaturg Yi-Wei Keng aus Taiwan und das Kuratorinnenkollektiv der OFF-Biennale aus Ungarn. Dies gab das Goethe-Institut am Mittwoch in München bekannt, dessen Auslandsinstitute die Preisträger vorschlagen. Die Preiskommission unter Vorsitz von Thomas Oberender betonte in ihrer Begründung auch den Beitrag, den die Preis­trä­ge­r:in­nen zu kultureller Verständigung und Kunstfreiheit leisteten. So habe Chkheidze als Gründer des Tbilissi International Filmfestival die georgische und internationale Film- und Kinoindustrie miteinander verknüpft, Yi-Wei Keng sei wichtiger Impulsgeber für die taiwanische Theaterszene, unter anderem in den Bereichen experimentelles Theater, Kindertheater und Theater für Menschen mit Behinderung. Die OFF-Biennale wiederum sei die größte unabhängige Veranstaltung für zeitgenössische Kunst in Ungarn. Das sechsköpfige Kuratorinnenkollektiv, das ausschließlich aus Frauen besteht, initiiere einen öffentlichen Diskurs über aktuelle gesellschaftspolitische und ökologische Themen.

Seit 1955 wird die Goethe-Medaille als einer der wichtigsten Preise der auswärtigen Kulturpolitik vergeben, dieses Jahr soll sie am 28. August bei einem Festakt in Weimar überreicht werden.

Studie zeigt Rückhalt für Kulturförderung

Mehr als 90 Prozent der erwachsenen Menschen in Deutschland wollen, dass kulturelle Angebote in Theaterhäusern für kommende Generationen erhalten werden, 76 Prozent befürworten zudem, dass dies mit öffentlichen Mitteln geschieht. Das ergibt eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des Liz Mohn Centers der Bertelsmann Stiftung, die nach dem Stellenwert von Kulturangeboten in Deutschland fragte. In der bundesweiten repräsentativen Umfrage wurden zu den Theaterhäusern auch Orte für Sprechtheater, klassische Konzerte, Musical, Oper und Ballett gezählt. Trotz dieser positiven Nachricht für die Kultur gaben auch zwei Drittel der Bevölkerung an, dass sie sich nicht für diese kulturellen Angebote interessierten. Vier von fünf Befragten nutzten in den letzten zwölf Monaten keines davon. Zugangshürden spielen laut Umfrage eine wichtige Rolle. 90 Prozent der Befragten ist eine Preisgestaltung wichtig, die Menschen aus allen sozialen Schichten einen Besuch ermöglicht.