meinungsstark
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Depression

„Wie frei entscheiden psychisch Kranke?“,

wochentaz vom 20. – 26. 5. 23

Jede und jeder, die/der schon einmal an einer mittelgradigen oder schweren Depression erkrankt war oder ist, weiß, was für ein furchtbares Leiden dies ist. Zum Glück helfen bei den meisten von uns Therapien und Medikamente, das Leiden zumindest zu mildern. Bei der Patientin in Ihrem Artikel halfen sie nicht. Eine Schreckensvorstellung.

Ich habe vor dem Arzt Herrn T. großen Respekt. Er ist ein mitfühlender und mildtätiger Arzt, der seine Freiheit riskiert, um eine schwerst leidenden Patientin vor schwerer Gewalt gegen sich selbst zu bewahren. Dass ausgerechnet (schwer) Depressive vom assistierten Suizid ausgeschlossen sein sollen, finde ich als Depressionserfahrene völlig falsch. Ich wünsche Herrn T. von Herzen einen Freispruch.

Beate Schmidt, Borchen

Hilfesystem

„Mein Leben auf der Straße“,

wochentaz vom 13. – 19. 5. 23

Ich selbst, wohnungslos, nahm vor Monaten an der Aufzeichnung eines Podcasts („Nach Redaktionsschluss“, https://www.deutschlandfunk.de/mitsprache-statt-mitleid-wohnungs-und-obdachlose-menschen-in-den-medien-dlf-f844ba70-100.html) des Deutschlandfunks teil. Warum das wichtig ist? Die Frage kann durch folgende Zitate: „Ich suche Hilfe, aber keiner hört mir zu“, „In vielen Köpfen ist wie eingespeichert, dass wir schwach oder faul wären“, beantwortet werden.

Den meisten Kommentaren in sozialen Netzwerken nach zu urteilen – wann immer Medien Beiträge, wo es um die Themen Obdach- und Wohnungslosigkeit geht, veröffentlichen –, habe ich wenig Hoffnung, dass eine stärkere mediale Präsenz von Ex­pert*in­nen in eigener Sache dazu beitragen würde, dass die breite Öffentlichkeit ein besseres Verständnis für die Menschen und für die Zusammenhänge im Hilfesystem bekommen würde.

Jürgen Welten, Köln

Welterklärer

„Papa, wann geht Deutschland unter?“,

wochentaz vom 6. – 12. 5. 23

Klar, Papa ist der Welterklärer. Kennt man ja. Mehr Klischee geht kaum. Und online gibt’s dann nochmal: „Papa, wann geht die Welt unter?“ Burkhard Daams, Düsseldorf