wortwechsel
: Ende einer Illusion: Diese Grünen sind keine Smarties

Die Alltagswelt ökologisch umzubauen, ist eine Mammutaufgabe. Geht es um eine kluge, krisenfeste Kommunikation oder fehlt einfach die grüne Priorität für soziale Gerechtigkeit?

Diese Ente war der Werbegag für die grüne Bundesdelegiertenkonferenz 2017 in Berlin. Das Motto hieß: „Zukunft wird aus Mut gemacht“   Foto: Stefan Boness

„Von Yuppies, Ökos, Egos und dem kleinen Mann. Wer treibt den sozial-ökologischen Wandel an und wer verhindert ihn?“, wochentaz zukunft vom 13. 5. 23

Ökologisch und sozial!

Guten Tag wertes taz-Team, Frau Holz und Herr Fritz, beide Uni Jena Nachwuchsgruppe Flumen, wie auch Frau Gürgen, Redaktorin taz, haben aus meiner Sicht mit diesem Beitrag zur „Sozial-ökologischen Transformation“ ein Tor aufgestoßen, welches nie wieder geschlossen werden kann und allen Menschen endlich den Weg ebnet, zu verstehen, wieso ein Teil der Menschen im Angesicht des sich abzeichnenden Desasters das Unvermeidliche zu akzeptieren scheint. Ich habe mir 1979, in meiner Adoleszenz, eine solche Studie gewünscht, um zu verstehen wie das Leben der Menschen funktioniert, zu verstehen, wieso rücksichtslos mit der Natur und den Tieren umgegangen wird, wieso Menschen Kriege führen. In Ihrem Bericht ist alles enthalten. Würdig für den Pulitzerpreis. Vielen herzlichen Dank. Mögen viele junge Menschen diese Studie und Analyse prüfen können. Ich selbst habe 1980 ein Lastenfahrrad aus 3 alten Velos gebaut. Geflogen bin ich nie, außer Helikopter für die Arbeit im Hochgebirge. Verdienen tu ich 5500 – 6000 CHF, je nach Aufträgen im Monat, ich bin gerne bereit mit meinen Steuern Menschen zu unterstützen welche die Ölheizung wechseln müssen. Die Politik ist gefordert, Prioritäten zu setzen. Dieser Artikel ist mir CHF 100 wert für Ihre wertvolle Arbeit für unsere Zukunft.

Adrian Schwarz, Wasen, Schweiz

Bloß keine Veränderung

„Die Angeschlagenen. Wie geschwächt ist der Bundes­wirtschaftsminister Robert Habeck in seinem Amt?“,

wochentaz vom 20. 5. 23

Dass der ganzen rechtskonservativen Phalanx in den Parlamenten und außerhalb die Beteiligung der Grünen im Kabinett ein Dorn im Auge war und ist, darf nicht verwundern. Schließlich war deren Ansatz auf Veränderung im Land gerichtet. Und das galt und gilt es für die Beharrungskräfte unbedingt zu vermeiden. So wurde seit Konstituierung der Ampel eine Breitseite nach der anderen gegen die Grünen abgefeuert. Auch der eigene Koalitionspartner tat sich dabei hervor.

Derart im Feuer vermochten es die Grünen nicht einmal, eigene Fußangeln zu erkennen und aus dem Weg zu räumen. Das allerdings haben sie sich selbst zuzuschreiben. Ihr Erscheinungsbild spiegelt somit eigenes Unvermögen. Die Reaktion jedoch führt Freudentänze auf.

Nikolaus Jöckel, Offenbach am Main

Es gehört zum Einmaleins politischer Spitzenämter, dass schon der Anschein der Begünstigung von Freunden und Verwandten peinlichst zu vermeiden ist. Mit dem Heizungsgesetz soll nun eine Regelung durchgeboxt werden, für die praktikable Lösungen zur Realisierung in weiten Bereichen unklar oder nicht vorhanden sind. Das gilt auf alle Fälle für den riesigen Altbaubestand.

Soll ich ernsthaft mein Fachwerkhaus aus dem Jahr 1875 in 15 Zentimeter dicke Mineralwolle einpacken?

Eine Wärmepumpe zusätzlich als Grundlastheizung und die Gasheizung für die Spitzenlast? Ist das Stromnetz für die zusätzliche Belastung ausreichend? Wie viel CO2 wird verursacht, um all die zusätzliche Technik zu produzieren? Es gibt auch für Gutwillige (zu denen ich mich rechne) so viele Unklarheiten, dass man den politischen Gegenwind nicht einfach als Kampagne abtun kann. Gut gemeint ist noch nicht gut gemacht.

Ludwig Hoffmann, Wernigerode

Habeck hat viel erreicht?

„Habeck ist angezählt“, taz vom 18. 5. 23

Die Trauzeugenaffaire war ein nicht zu entschuldender Fehler, allerdings von Graichen und nicht von Habeck. Ansonsten macht der Wirtschaftsminister seinen Job durchweg sehr gut.

Die Gaskrise ist von Deutschland exzellent bewältigt worden, wie uns die OECD bescheinigt. Die Gasumlage kam aus dem Kanzleramt, weil die FDP zunächst nicht eine Senkung der Gaspreise subventionieren wollte. Sie wurde nur Habeck in die Schuhe geschoben. Ansonsten werden erstmals wieder mehr Windräder gebaut dank Habeck. Die Steuerhinterziehung und Geldwäsche wurde erschwert dank Habeck und Sven Giegold.

Und es ist einfach eine Mär, dass die Grünen das Wärmegesetz ohne sozialen Ausgleich haben wollten. Es wurde nur durchgestochen, bevor über diese Frage eine Einigung mit der FDP erzielt wurde. Roger Peltzer, Kerpen

Postengeschacher?

Die Affäre um Patrick Graichen ist im Prinzip ein überparteilicher Offenbarungseid. So wie es rüberkommt, ist so ein Posten wie der, der Herrn Graichen zugedacht wurde, ein reiner Gefallen zu besten Konditionen. Aktuell wirkt es so, dass alle Beteiligten insgeheim zugeben, dass gewisse Jobs schlicht überbezahlt sind.

Wäre es anders, würde nicht solch ein Bohei um diese Personalie gemacht.Ulrich Herzau, Berlin

Mehr Sinn für soziale Abfederung? Was braucht es dafür? Viel Geld! Wer sitzt auf den Geldsäcken? Herr Lindner!

Vulkansturm auf taz.de

Liebe taz, aus meiner Sicht überwiegen die Verdienste von Graichen für Energiewende und Energiesicherheit die Fehler bei Weitem. Ich fand die taz Berichterstattung ausgewogen, aber bitte berichtet auch über Wissing, der einfach so einen Parteifreund, der einen Job braucht, als neuen Autobahnchef benannte … und erst der Aufsichtsrat verhinderte das!

Silke Karcher, Berlin