medienticker
:

Mord an argentinischer Journalistin

In Argentinien ist eine Journalistin, die Polizeigewalt angeprangert hatte, tot aufgefunden worden. Griselda Blanco sei am Wochenende zu Hause in Curuzú Cuatiá rund 600 Kilometer nördlich von Buenos Aires von ihrem Bruder entdeckt worden, verlautete aus Polizeikreisen. Es sei von einem Mord auszugehen, ein Suizid sei rasch ausgeschlossen worden. Der frühere Lebensgefährte, der ebenfalls Journalist ist, sei festgenommen worden. Die Familie der Journalistin bestritt die Annahme, dass dieser der Täter sei, und ging von einem Zusammenhang mit ihren journalistischen Nachforschungen aus.

Einer ihrer Söhne gab an, dass Blanco bedroht worden war, nachdem sie auf ihrer Homepage mit Lokalnachrichten Artikel über mutmaßliche Polizeigewalt in der Provinz Corrientes und über Missstände in einer Klinik veröffentlicht hatte. Sie berichtete auch über Drogenhandel. Die Staatsanwaltschaft entzog der lokalen Polizei den Fall und übergab ihn an die Bundespolizei. Die argentinische Pressevereinigung Fatpren brachte ihre „große Besorgnis“ zum Ausdruck. (afp)

Ermittlungen wegen Verdachts auf Vergiftung von Exil-Journalistinnen

Nach einer Konferenz in Berlin ermittelt die Polizei wegen des Verdachts auf Vergiftung zweier russischer Exil-Journalistinnen. Diese hatten Ende April an einer Konferenz des russischen Kreml-Kritikers Michail Chodorkowski in der Bundeshauptstadt teilgenommen. Ein Polizeisprecher bestätigte am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters, dass aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse ein „Vorgang angelegt“ worden sei. Wie bereits zuvor die Welt am Sonntag berichtet hatte, ist der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts Berlin zu den Vergiftungserscheinungen der Journalistinnen eingeschaltet worden. Weitere Angaben machte das Landeskriminalamt mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht.

Laut WamS hatte das russische Portal „Agentstvo“ zuvor über Gesundheitsprobleme zweier Konferenzteilnehmerinnen berichtet. Darin heißt es auch, dass die Symptome einer Betroffenen bereits vor der Konferenz am 29. und 30. April aufgetreten sein könnten. In Berlin habe sie sich dann in die Klinik Charité begeben. Bei der zweiten Frau handele es sich um die Leiterin der Free Russia Foundation, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in den USA. Sie hatte ihren Fall nach dem Medienbericht öffentlich gemacht. (reuters)