„smooth criminal“

Mehr als 18 Jahre lang hätte Michael Joseph Jackson (47) hinter Gittern verschwinden können. Mit dem Satz „Herr Jackson, Sie sind entlastet und können gehen“, schickte ihn Richter Rodney Melville als freien Mann nach Hause. Für den Freispruch in allen Punkten der Anklage – von sexueller Belästigung bis zur Abgabe von Alkohol an Jugendliche – sind nach Einschätzung von Beobachtern zwei Gründe verantwortlich. Erstens der schwerwiegendste Vorwurf der Anklage, Jackson habe eine „Verschwörung zum Zwecke der Freiheitsberaubung“ von Gavin Arizo und dessen Mutter angezettelt. Und zweitens das „Opfer“ Gavin Arizo und dessen Mutter, die, als Zeugen geladen, die zwölf Geschworenen eher gegen sich aufbrachten, als dass sie sie überzeugt hätten. „Ich habe einige Überraschungen erlebt“, kommentierte denn auch Staatsanwalt Tom Sneddon. Bei einer Umfrage des Fernsehsenders CNN erklärten 67 Prozent der Teilnehmer, sie seien „nicht zufrieden“ mit dem Urteil. Als Künstler ist Jackson in den USA ohnehin erledigt.

In vier Wochen schon will Michael Jackson deshalb nach Berlin kommen, um sich für die Loyalität seiner deutschen Fans zu bedanken. Darüber hinaus verhandelt sein Vater Joe bereits mit dem DFB über Jackson-Konzerte im Rahmen der Fußball-WM 2006. Und danach? Nach dem wahrscheinlichen Verkauf seiner Ranch könnte der verschuldete Jackson in Las Vegas eine eigene Show bekommen. Wie Siegfried und Roy. FRA