zurück in die zukunft:

Ein bizarrer Helm namens „Isolator“, der seine Trägerin vor Ablenkungen abschirmen soll. Ein praktisches tragbares Fernsehgerät in Brillenform. Eine elektrische Haarbürste. Hugo Gernsback, Jahrgang 1884, war Meister vieler futuristischer Exzentrizitäten. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts sprach er über Videotelefonie, drahtlose Stromübertragung und Solarenergie. Gernsback erfand nicht nur nützliche Dinge, sondern auch sich selbst einige Male neu. Als Unternehmer vermarktete er das erste Heimradio der Welt. Weil er es gewohnt war, Anleitungen für die Firmenkataloge zu schreiben, gründete er die Zeitschrift Modern Electrics, die 1908 als erste über das Fernsehen berichtete. Vom Verlagswesen angezogen, gründete er Dutzende Publikationen, wie The Electrical Experimenter und Everyday Science and Mechanics. In ihnen veröffentlichte er Artikel von brillanten Köpfen seiner Zeit und spickte sie mit Anleitungen für den Heimbau von technischen Geräten. Weil Gernsback in seinen Magazinen über die Zukunft spekulierte, gilt er als Begründer des Genres Science Fiction. Er schrieb ein Buch, gründete einen Radiosender und wurde Rundfunksprecher. Geprägt von den Schrecken des Ersten Weltkriegs, spekulierte Gernsback über die Zukunft der Kriege. Was heute auf das Reisen bezogen eine Wunschvorstellung ist, war damals eine verbreitete Angst der Amerikaner. Wendige Flugzeuge, die es in einer Stunde von Berlin nach New York schaffen. Gernsback malte sich die Maschinen eines deutschen Angriffskriegs so aus wie auf dem abgebildeten Cover von Science and Mechanics. Fernanda Thome
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen