meinungsstark:
Auch unsere Universitäten reagieren noch nicht auf die Klimakatastrophe
„Rechtswidrig festgesetzt. Die Polizei scheitert vor Gericht damit, Präventivgewahrsam gegen Aktivisten der Letzten Generation zu erwirken“, taz vom 28. 4. 23
Am 28. April hat in Berlin eine Gruppe von Wissenschaftler:innen ihre Solidarität mit dem zivilen Widerstand der Letzten Generation bekundet. Die Bundesregierung muss sich vorhalten lassen, ihre eigenen Verpflichtungen nicht einzuhalten und die Existenzbedingungen der heutigen und künftigen Zivilisationen zu zerstören. Sie muss endlich evidenzbasiert handeln. Dazu sagte Anne Baillot, Le Mans Université, Germanistik/Digital Humanities: „Professor:innen können nicht so lehren und forschen, als wäre die Erde flach. Genauso können sie ihrem Job als Professor:innen nicht so nachgehen, als würden wir nicht kurz vor dem natürlichen und zivilisatorischen Kollaps stehen. Die universitäre Praxis steht in keinem Verhältnis zur Dringlichkeit der Situation. Die Universitäten haben die Realität der Klimakrise offenbar nicht registriert. Anders die Letzte Generation. Sie hat die Dringlichkeit der Lage verstanden.“ Matthias Grotkopp, FU Berlin
Verbotszonen für Menschen
„JJ4 im Gehege in Italien: Braunbärin gefangen“,
taz vom 18. 4. 23
Was mich stört in der derzeitigen Umwelt/Naturwahrnehmung, ist der ziemlich durchgängige Anthropozentrismus. Wer die Natur stört oder zerstört, ist doch der Mensch. Wir brauchen konsequente Ausweitung der Naturreservate mit Verbotszonen für den Menschen, Abbau der Überbevölkerung, konsequente Armutsbekämpfung und nationale überprüfbare Naturschutzprogramme. Heiko Blumberg, Kiel
Israelkritik – ein „Angstthema“?
„Wir müssen einen Konsens finden. Die Deutschen reden gerne über Israel, aber wenig über Antisemitismus“,
taz vom 26. 4. 23
Israelkritik ist offenbar ein Angstthema bei der vierten Gewalt. Deutschland braucht endlich auch Journalisten,die Verbrechen von Politikern gerade in Israel genauso hart kritisieren wie die selbigen anderswo. Gerade um Antisemitismus zu bekämpfen, ist es Zeit, Landraub, Apartheid-Tendenzen, tägliche Verletzung anderer Staatsgrenzen per vierter Gewalt angstlos zu kritisieren und vielleicht mal anzuerkennen, dass Israel zu oft straflos geblieben ist, obgleich andere Länder für Ähnliches harte Sanktionen bis hin zu durch die UNO legimitierten Militäreinsätzen ertragen mussten.
Kein Land darf mit Doppelstandards praktisch freigestellt sein. Jedes Kind weiß, dass Israel keine Zwei-Staaten-Lösung zulässt! Als Belohnung bekommen sie immer wieder das US-Vetorecht der UNO geschenkt. David Gilad, Dubai
Schweigen zur Besetzung Palästinas
„Palästinensische Perspektiven. Leserbrief von Wieland Hoban, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“, taz vom 19. 4. 23
Endlich mal jemand, der sich nicht der Sichtweise Israels ungeprüft und gedankenlos unterwirft. Man schämt sich ja nur noch für das dröhnende Schweigen Europas und der USA zur Besatzung Palästinas durch die israelische Armee und die völkerrechtswidrige Besiedlung durch israelische Siedler des Westjordanlandes! Statt „palästinensische Gebiete“ muss es doch korrekt „Staat Palästina“ heißen oder spricht man etwa auch von den „israelischen Gebieten“ westlich von Jerusalem? Wäre Palästina die Ukraine, wäre doch Deutschland das erste Land, das seine Waffendepots für Palästina öffnen würde. Und man höre doch bitte damit auf, die Palästinenser als Terroristen zu bezeichnen: wer ist denn der Terrorist – der, der in mein Haus eindringt und meinen Grund und Boden beschlagnahmt, oder der, der sich dagegen wehrt?
Ich bin der Meinung, Europa hat nicht nur gegenüber Israel, sondern auch gegenüber Palästina eine Verpflichtung! Georg Koch, Berlin
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