MEDIENTICKER

Boris Tadić (51), Staatspräsident Serbiens, hat sein umstrittenes Mediengesetz durchgesetzt. Er trifft damit auf scharfe Kritik der Zeitungen. „Schlechtestes Mediengesetz angenommen“, titelte die Zeitung Press am Dienstag in Belgrad. „Drakonische Strafen für die Medien“, schrieb die Politika auf ihrer Titelseite. Hauptkritikpunkt war schon vor der Verabschiedung das jetzt eingeführte Medien-Sonderrecht jenseits des allgemeinen Straf- und Zivilrechts samt hoher Strafen. Damit könnte die Regierung missliebige Medien zensieren oder sogar verbieten. (dpa) James Murdoch (36), Medienunternehmer und amtierender Kronprinz im Medienimperium seines Vaters Rupert, hat den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und besonders die BBC scharf angegriffen: „Staatssender“ wie die BBC erdrosselten den Markt für freie Nachrichten und unabhängige Berichterstattung, sagte Murdoch beim Edinburg Television Festival: In Europa habe der „staatlich gesponserte Journalismus“ Ausmaße angenommen, der „die Botschaft von George Orwells 1984 heute relevanter denn je“ mache. (taz)