sieben sachen
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Jess Roberts, Katharina Dommisch und Laura Niemeyer liefern den Gesang Foto: promo

Verwurzelt im Soul

Die in Berlin und San Diego ansässige neunköpfige Band „The Everettes“ gilt als Geheimtipp in der Soul-Landschaft. Ihre Musik ist verwurzelt in Northern Soul, Stax und Motown und mit drei Sängerinnen tragen sie den Zauber der 60s-Girl-Groups in die Gegenwart. Ihr zweites Album „Soul Steps“ feiern sie nun mit einem Konzert im Berliner Badehaus. Mit pointiert gesetzten Bläsern und schimmernden Streichern dürften sie das Publikum auch auf die Tanzfläche führen.

Badehaus, Revaler Str. 99, 5. 5., 19.30 Uhr, 20 Euro

Shakespeares erste Tragödie könnte man dem Splatter-Genre zuordnen  Foto: Stella Schimmele

In der Spirale der Gewalt

Das frühe und selten aufgeführten Shakespeare-Stück „Titus Andronicus“ (um 1590) entführt uns in die schräge Welt des antiken Roms – beziehungsweise in die noch schrägere Welt einer Nervenheilanstalt, in der alle Gewalttaten noch einmal durchlebt werden, um endlich zur Läuterung zu gelangen …

Titus Andronicus: Vagantenbühne, Kantstr. 12A, 8. & 9. 5., 23. & 24. 6., 20 Uhr, 17,50 Euro

Konstantin Schimanowski Foto: Sergei Sviatchenko

Songs für eine andere Welt

Konstantin Schimanowski schreibt Songs für eine andere Welt, in der sich übernatürliche Wesen und Träume in die Realität einweben. Eine Synthese der Stimmen vieler Jahrtausende. Seine Helden reichen von Dean Blunt über Burial bis hin zu Serge Gainsbourg. 2021 veröffentlichte er sein Debüt „Vague Pure Affection“ beim Berliner Label St.Vladimir, das in Art-Pop- und Indie-Kreisen internationale Aufmerksamkeit erlangte.

Konstantin Schimanowski / Ark White / 55 Cancri e: Genezarethkirche, Herrfurthplatz 14, 11. 5., 19 Uhr, Tickets 10 Euro

Tuareg-Rocker & Grammy-Gewinner: Bombino   Foto: Bombino

Alles ist Jazz

Es ist wieder mal eine Wundertüte an Konzerten, die beim XJazz-Festival ab dem 8. Mai dargeboten wird. XJazz bedeutet kurze Sets und ständiger Wechsel zwischen Kreuzberger Clubs, in denen die Auftritte steigen. Wobei Jazz hier in der Regel Jazz mit einer Prise Soul meint. Los geht’s mit einer Legende: dem 82-jährigen Jazzfunk-Vibraphonisten Roy Ayers (Mo., Huxleys Neue Welt). Am Do. (11. 5.) folgt im Lido der nigrische Wüstenrock-Gitarrist und -Sänger Bombino, ein Tag später der tolle ghanaische Highlife-Musiker Gyedu-Blay Ambolley (12. 5., Lido). Daneben spielen weitere großartige Jazzer und Rapper, darunter auch viele aufstrebende lokale Acts. (ole)

XJazz: 8.–14. 5., verschiedene Clubs, Tagesticket 49 €

Immersiv, gefühlvoll und doch Punk: Ryskinder   Foto: promo

Groove mit Punk-Attitüde

Als Fusion-Ensemble verschmelzen Ryskinder Jerusalem mit Tokio und betten ihre wütenden Seelen musikalisch in einen immersiven HipHop-Groove aus Samples, Surfgitarren und hebräischem Rap. Darüber streuen sie eine gute Portion Punk-Attitüde. Ihre Shows sind wild, unberechenbar und tanzbar. Dabei versammeln sie Einflüsse von „The Fall“ bis „Beasty Boys“. Mit weiteren Gästen feiern sie ihr neues Album „Omets Homless“.

Urban Spree, Revaler Str. 99, 5. 5., 20 Uhr, Tickets 12 Euro

Für alle, für umme und zum Mitmachen: ComicInvasion 2023   Foto: MSPT

Die große Artist Alley

Zum 6. Mal bietet das Festival „ComicInvasion“ Co­mic­freun­d:in­nen Arbeiten aus Berlin, Deutschland und der Welt. Workshops, Lesungen und Musik begleiten dabei ein Ausstellungsprogramm, in dem 100 Künstler:innen, Kollektive und Verlage ihre Comics präsentieren. In diesem Jahr mit Schwerpunkt auf Künst­le­r:in­nen und Comic-Aktivist:innen aus der italienischen Independent- und Undergroundszene.

Museum für Kommunikation, 6. & 7. 5., 10 bis 18 Uhr

Tänzer und Choreograf Emil Bordás  Foto: Volksbühne

Mehr Menschen, mehr Macht?

Der Mensch hat als soziales Wesen das Bedürfnis, sich mit anderen zu verbinden, will Teil einer Gruppe sein. Wenn wir von Menschen umgeben sind, die die selben Ziele haben, fühlen wir uns unterstützt, produktiver, selbstbewusster und sicherer. Mehr Menschen, mehr Macht, mehr Glück? In seiner Performance „Who Are you?“ stellt Emil Bordás die Frage nach der Rolle des Individuums in unserer Zeit. Wie wirken sich kultureller Hintergrund, Familie, Gesellschaft und weltweit trendende Theorien auf die Entwicklung der Persönlichkeit und die zwischenmenschliche Beziehungen aus? Und folgt auf mehr Macht nicht auch mehr Begierde und noch höhere Erwartungen? Mehr Konflikte? Weniger Zeit? Eine Produktion von Constanza Macras / DorkyPark mit Musik von Almut Lustig.

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Probebühne, 5. & 6. 5., 19 Uhr, Tickets 14 Euro