Mittwochslachen im Kinderkrankenhaus

Krankenhausclowns sorgen in der Professor-Heß-Klinik für gute Stimmung - und helfen beim Gesund werden

Eine lachende Frau in buntem Kleid und Ringelstrümpfen, mit roter Plastiknase und großen Schuhen beugt sich zu einem kleinen Mädchen hinunter. Das Kind sitzt im Rollstuhl, im Arm eine Infusion. Es lächelt. Alltag in der Professor-Heß-Kinderklinik des Klinikums Bremen Mitte. Denn dort sind die Bremer Klinikclowns im Einsatz - um den Klinikaufenthalt der kleinen Patienten zu versüßen und so zu ihrer Genesung beizutragen.

“Wir gehen in einen engen Kontakt mit den Kindern und greifen ihre Spielimpulse auf“, beschreibt Clowin Loretta das Konzept der Krankenhausclowns. Seit 1998 besucht Loretta alias Annemie Missinne die Patienten der Kinderklinik. Sie begann mit wöchentlichen Besuchen in der onkologischen Station, die der Elternverein Leukämie- und Tumorkranker Kinder finanzierte. Die Arbeit der Clownin, die in Hannover eine Clownausbildung absolvierte, kam so gut an, dass sich drei Jahre später der Verein Bremer Klinikclowns gründete. Gründungsmitglied war auch der heutige Leiter der Klinik, Professor Dr. Hans Iko Huppertz, der von der Initiative beeindruckt war. „Wir wollten auch unseren anderen Patienten die Clownbesuche ermöglichen“, sagt er. Der Verein sammelte Spenden und konnte so das Angebot erweitern. Seit 2003 gehen immer dienstags und mittwochs jeweils zwei Clowns in die verschiedenen Stationen der Klinik. Insgesamt vier Clowns sind im Einsatz, drei Frauen und seit kurzen auch ein Mann.

“Uns ist ganz wichtig, dass wir nur mit Kindern spielen, die das auch wollen“, erklärt Missine. Deshalb würden die Kinder auch stets gefragt, ob die Clowns in ihre Zimmer kommen dürften. „Meist ist aber die Neugier groß“, schmunzelt die 44-Jährige: „Teilweise begleiten uns ganze Kindertrosse von Tür zu Tür. Dadurch entstehen manchmal auch richtige Bühnensituationen.“ Oft gehe es aber ruhiger zu, je nachdem, was das Kind signalisiere. „Wenn ein Kind verängstigt ist, reagieren wir auch verängstigt. Wie ein Spiegel. Das lockt die Kinder aus sich heraus“, sagt Missinne. Die Improvisationen der Clowns drehen sich oft um den Krankenhausalltag. Sie stellen Untersuchungen nach, beziehen das Pflegepersonal mit ein. „Manchmal stellen wir auch den Unfall nach, den ein Kind hatte. So können die Kinder ihre Situation spielerisch verarbeiten“, sagt Missine.

Klinikleiter Hans Iko Huppertz ist überzeugt, dass die Arbeit der Clowns sich positiv auf das Befinden der Kinder auswirkt: „Sie sind besser gelaunt. Und gut gelaunte Patienten sprechen auch besser auf Therapien an.“ Da die kleinen Patienten ihren Krankenhausaufenthalt oft negativ empfinden würden, seien die positive Eindrücke durch die Clownereien so wichtig - „insbesondere bei Kindern, die wegen schwerer Erkrankungen häufig wiederkommen müssen“, sagt Huppertz. Tanja Krämer

Infos zu den Klinikclowns finden sich unter www.bremerklinikclowns.de , bis Ende August liegen in den Bremer Sparkassen Spendencoupons aus.