Störe sollen wieder in der Oder schwimmen

Nach der Umweltkatastrophe im letzten Jahr werden Anfang Mai wieder Fische in den Fluss gesetzt

Bei der Umweltkatastrophe in der Oder im vergangenen Sommer sind auch Exemplare des baltischen Störs gestorben. Nun sollen die vom Aussterben bedrohten Tiere wieder in den Fluss im Nationalpark Unteres Odertal bei Schwedt gesetzt werden. Das kündigte das Nabu-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle am Mittwoch an. Auf deutscher und polnischer Seite waren nach Angaben des Bundesumweltministeriums schätzungsweise mindestens 350 Tonnen Fische verendet. Experten gehen davon aus, dass ein hoher Salzgehalt im Fluss ein wesentlicher Grund ist, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart.

Die Aktion für den Störbesatz ist gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei am 8. Mai vorgesehen. Erst im April vergangenen Jahres waren im Nationalpark Unteres Odertal etwa 500 junge Störe in die Oder ausgesetzt worden. Das Wiederansiedlungsprojekt für diese Knochenfische, die mehrere Meter lang werden können, gibt es seit vielen Jahren. Störe waren bis zum 19. Jahrhundert in Deutschland weit verbreitet. Sie wurden durch Überfischung und Verschmutzung fast ausgerottet. (dpa)