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Der israelische Schriftsteller Meir Shalev ist tot. Am Dienstag erlag der 74-Jährige seinem Krebsleiden, wie die Nachrichtenseite ynet berichtete, für die Shalev auch als Kolumnist tätig war. Israels Staatspräsident Jitzchak Herzog äußerte seine Trauer auf Twitter: „Wie schade, dass wir nie wieder die gespannte Erwartung auf ein neues Buch von Meir Shalev empfinden werden, das erscheinen und unser Leben verändern wird.“ Besonders traurig sei es, dass man im 75. Jahr des Staates Israel, das Geburtsjahr Shalevs, nicht mehr mit ihm den Unabhängigkeitstag werde feiern können. 1948 geboren, galt Meir Shalev als eine der wichtigsten zeitgenössischen Stimmen in Israel. Vor seiner Zeit als Autor war er als beliebter Fernsehmoderator in Israel bekannt. Mit seinen Büchern, die in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurden, erlangte er auch internationales Ansehen. Die Schriftstellerin Zeruya Shalev ist seine Cousine. Zu den bekanntesten Romanen von Meir Shalev, der auch in Deutschland viele Fans hat, zählen „Judiths Liebe“, „Meine russische Großmutter und ihr amerikanischer Staubsauger“ und „Zwei Bärinnen“. Der Schriftsteller setzte sich darüber hinaus für eine Zwei-Staaten-Lösung im Konflikt mit den Palästinensern ein.

Das Album „Impressions of New York“ von Rolf und Joachim Kühn gilt als Meisterwerk des Modern Jazz. Für dieses Lebenswerk erhalten die Brüder, die zu den wenigen international anerkannten Jazzmusikern aus Deutschland gehören, nun den Deutschen Jazzpreis 2023. Der Klarinettist Rolf Kühn, 1929 geboren und bereits im letzten Jahr verstorben, begann seine Karriere beim RIAS-Tanzorchester in Westberlin und spielte anschließend in Orchestern in den USA. Zurück in Deutschland übernahm er das NDR-Fernsehorchester in Hamburg und später die musikalische Leitung des Theaters des Westens in Berlin. Sein jüngerer Bruder Joachim Kühn, 79, begann seine Karriere als Pianist in der DDR, siedelte 1966 nach Westdeutschland über und zog 1968 nach Paris. Joachim Kühn gilt international als Jazz-Klaviervirtuose und spielte unter anderem mit dem Bassisten Jean-François Jenny-Clark und dem Schlagzeuger Daniel Humair. Am 27. April wird der Deutsche Jazzpreis in Bremen in 31 Kategorien verliehen. Einen Sonderpreis erkannte die Jury dem Projekt „Queer Cheer“ zu. In dieser Gemeinschaft für Jazz und improvisierte Musik wirkt unter anderen die Berliner Pianistin Julia Kadel mit.