Ackermann und die Welt zu Gast in Holstein

KRISENGIPFEL Vertreter von Wirtschaft und Politik suchen beim zweiten Global Economic Symposium in Plön nach Lösungen für die globalen Probleme. Denen widmet sich auch der erste Politische Kirchentag

Der Kirchentag, sagt der Organisator, richte sich an „interessierte, wache Zeitgenossen“

Die ganz großen Fragen dieser Zeit – im schleswig-holsteinischen Städtchen Plön sollen sie jetzt beantwortet werden: Gleich zwei Großveranstaltungen behandeln ab dem 9. September Themen wie Finanzkrise, Klimawandel und Armut. Zentrale Veranstaltung ist das Global Economic Symposium (GES) im Plöner Schloss, das der erste Politische Kirchentag inhaltlich ergänzen möchte.

Bereits zum zweiten Mal haben das Kieler Institut für Weltwirtschaft und das Wissenschaftsministerium Schleswig-Holstein rund 300 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zum GES geladen. In „Expertenrunden“ diskutieren neben Vorstandsvorsitzenden wie Josef Ackermann, Deutsche Bank, und Paul Bulcke, Nestlé, drei Tage lang auch Vertreter der Weltbank, der OECD und von Greenpeace.

Nur wenige hundert Meter vom GES-Tagungsort, dem Renaissanceschloss, entfernt wird der erste Politische Kirchentag Plön abgehalten (www.politischer-kirchentag-ploen.de). Unter dem Motto „Für eine gerechtere Welt“ lädt der Kirchenkreis Plön-Segeberg rund um die Nikolaikirche zu Workshops, Diskussionen und einer Tafel unter freiem Himmel. „Die Experten sollen nicht alleine darüber reden, wie die Probleme der Welt zu lösen sind“, sagt der Organisator, Pastor Michael Schwer.

Bei der Themenwahl des Kirchentages habe man sich am Programm des GES orientiert. Im Gegensatz zum Schlosspublikum richte sich die Veranstaltung an den Normalbürger, sagt Schwer, an „interessierte, wache Zeitgenossen“. Mitveranstalter des dreitägigen Treffens sind Attac, die Heinrich-Böll-Stiftung, Brot für die Welt und das Nordelbische Frauenwerk.

Das Symposium im Schloss könnte noch weitere Gegenveranstaltungen auslösen. So ruft im Internet eine antikapitalistische Gruppe zu Aktionen in Kiel und Plön auf: „Wir wollen nach Kräften die Ideologiemaschinerie des GES sabotieren“, heißt es in einem Flyer. UTA GENSICHEN