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Das berühmte Puschkin-Kunstmuseum in Moskau wird unter neue Leitung gestellt. Auf Druck von obersten Stellen im Kreml wird die Stelle der Museumsdirektion neu besetzt: Wie das Kulturministerium in Moskau am Dienstag mitteilte, wird Jelisaweta Lichatschowa die Leitung des Museums übernehmen und damit die bekannte Kunstwissenschaftlerin Marina ­Loschak ablösen, die „auf eigenen Wunsch“ geht, nachdem sie die international renommierte Institution zehn Jahre lang geleitet hat. Der Vertrag mit der aus dem ukrainischen Odessa gebürtigen Museumsdirektorin wäre am 2. April ausgelaufen. Es gab schon längere Zeit Spekulationen um eine Ablösung der ukrainischen Expertin, die im Ruf steht, nicht auf Linie der antiliberalen russischen Kulturpolitik zu sein. Die neue Puschkin-Direktorin Lichatschowa leitete bislang das Schtschussew-Museum für Architektur in Moskau und ist studierte Kunstwissenschaftlerin. Anfang Februar wurde bereits die Führung der berühmten Tretjakow-Galerie ausgewechselt und mit der Tochter eines Geheimdienstgenerals besetzt.

US-Präsident Joe Biden will Rockstar Bruce Springsteen und Designerin Vera Wang auszeichnen. Die beiden sollen am heutigen Dienstag neben anderen Künstlern die „National Medal of Arts“ erhalten, die bedeutendste Kultur-Auszeichnung der US-Regierung. Springsteens Musik feiere „unsere Triumphe, heilt unsere Wunden und gibt uns Hoffnung“, teilt das Weiße Haus mit. Wang mache Schönheit für alle zugänglich.

Das Wiener Leopold Museum hat 15 Werke bekannter Künstler schief gehängt. So will das Museum auf die Folgen der Erderwärmung aufmerksam machen. Werke von Egon Schiele, Gustav Klimt, Gustave Courbet und anderen wurden um die Grad-Werte gedreht, in welchem Maß die Temperaturen an den gemalten Orten – etwa der Atterseeregion, den Voralpen oder der Atlantikküste – ansteigen könnten. Das Museum wies am Montag darauf hin, dass diese Naturlandschaften ohne Gegenmaßnahmen schon bald verschwunden sein könnten. Im November hatten Klima-Aktivisten ein mit Glas geschütztes Klimt-Gemälde im Leopold Museum mit Öl bekleckert und sich am Schutzglas festgeklebt. Museumsdirektor Hans-Peter Wipplinger kritisierte die Aktion damals als kontraproduktiv. Nun hat das Museum gemeinsam mit dem Klimaforschungsnetzwerk CCCA eigene, künstlerische Antworten erarbeiten. Museen würden nicht nur das kulturelle Erbe für kommende Generationen bewahren, sondern auch Konfrontationen mit unbequemen Themen ermöglichen, sagte Wipplinger.