Schöne neue Hartz-Welt

Hamburger Arbeitsagentur zufrieden mit Reform des Stützesystems. Defizite bei Jobvermittlung eingeräumt

Hartz IV ist nach Ansicht der Hamburger Arbeitsagentur auf „gutem Weg“. Wie Direktor Rolf Steil gestern bei einem Podium zur Arbeitsmarktreform sagte, gab es nach der Fusion von Sozial- und Arbeitslosenhilfe „kein Chaos“ bei der ALG-II-Auszahlung. Defizite sehe er bei der Vermittlung. Das Personal sei aber noch nicht ausreichend geschult. Seit Januar habe die zuständige Arge 200 Menschen einen regulären Job verschafft.

Laut Steil wurden 9.000 der 133.000 erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in Ein-Euro-Jobs vermittelt und 4.000 durch andere Maßnahmen wie Praktika gefördert. Derzeit stelle sein Haus 32 Fallmanager, die Hartz für die Betreuung von Joblosen mit hohen Vermittlungshürden wie Drogensucht vorsieht. Die Stadt bildet weitere 22 aus. GALierin Gudrun Köncke warnte, „wir haben viele Schwervermittelbare“, für 80 Prozent der ALG-II-Bezieher seien Fallmanager nötig. Auch Natalie Hochheim (CDU) fand die Zahl „verwunderlich“.

Zugleich forderte sie, die Betreuung der ALG-II-Empfänger der Stadt zu überlassen, damit das Parlament diese Arbeit kontrollieren könne. Derzeit betreiben Hamburg und der Bund die Arge. Hans-Christoff Dees (SPD) hat auch „große Zweifel, dass die beiden Kulturen je zusammenwachsen“. Zur Not sei die Arge zu kommunalisieren. wei