Hirnstrom Erstmals wurden Schwingungen in frei schwimmenden Kraken gemessen

Ein bunte Riesenkrake

Sind sie schlauer als wir? Gar futuristisch intelligent, äußerlich ohnehin eher Aliens ähnlich? Seit150 Jahren stellen sich NeurowissenschaftlerInnen diese Fragen, wenn es um Oktopusse geht. Aber noch nie hatte jemand geschafft, was jetzt einem internationalen ForscherInnenteam unter Beteiligung des Göttingen Campus Institut für Dynamik biologischer Netzwerke gelang: Hirnströme frei schwimmender Kraken zu messen. Das ist deshalb interessant, weil ihre Hirnstruktur der von Säugetier ähnelt. Und jetzt haben also diese ForscherInnen Mini-Datenlogger, die eigentlich für Vögel konstruiert waren, den fürs Lernen zuständigen Hirnregionen der Kraken implementiert, die frei schwammen – jedenfalls innerhalb ihres Aquariums. Man maß also Hirnstrom und Verhalten synchron und fand Schwingungen, die denen von Säugetieren ähneln. Wie Kraken ihr Gedächtnis bilden, ist – so die im Fachmagazin „Current Biology“ erschienene Studie – noch unklar. Das wird die Forschung der Zukunft erweisen. Foto: Tamar Gutnick, Michael Kuba